Erster Schritt Richtung Professionalität

Jürgen Preusser

Jürgen Preusser

Die Olympia-Sportler wählten den gesperrten Dinko Jukic in die Athletenkommission. Ein starkes Signal.

von Jürgen Preusser

zur Nominierung von Dinko Jukic in die Athletenkommission.

Mehr Mitsprache für Athleten. Weniger Macht den überforderten Funktionären. Das sind die wichtigsten Forderungen, die sich aus dem Olympia-Debakel von London 2012 ergeben haben. Jetzt gibt es sie, die Athletenkommission. 68 Olympiateilnehmer nominierten vier Kandidaten. Diese müssen einen Vorsitzenden wählen, der dann automatisch Mitglied des ÖOC-Vorstands sein wird. Später kommen vier Wintersportler dazu, die ebenfalls einen Vorsitzenden in den Vorstand entsenden müssen.Die Zusammensetzung des Sommer-Quartetts: Liu Jia (zwei Mal Vize-Europameisterin im Tischtennis), Günther Weidlinger (Langstreckenläufer), Ludwig Paischer (Judo-Europameister und Silbermedaillengewinner von Peking 2008) und ...... Dinko Jukic (Schwimm-Europameister und Olympia-Vierter). Für die Sportler ist seine Nominierung völlig logisch. Viele würden den 23-jährigen Revoluzzer gern im ÖOC-Vorstand sehen. Immerhin hat er in London die wahren Probleme des österreichischen Sports von politischer Packelei bis zu ahnungslosen Sesselklebern schonungslos angeprangert.Da gibt es nur ein Problem: Jukic ist bis Juni gesperrt, muss sogar um seine Spitzensportförderung streiten. Allerdings hat er jetzt mit fast zwei Monaten Verspätung grünes Licht für gerichtliche Schritte gegen die Sperre gegeben. Anwalt Thomas Krankl rechnet schon sehr bald mit einer entsprechenden einstweiligen Verfügung. Beim jammervollen Verbandstag der Schwimmer war seine Sperre unter Applaus bestätigt worden. Seither trainiert Jukic im Ausland.Diese Situation unterstreicht den Wunsch des wiedergewählten ÖOC-Chefs Karl Stoss: Spitzensportler müssen mehr denn je dem ÖOC zugeordnet und so der Willkür entzogen werden. Dieses Ziel zu erreichen, wird die zentrale Aufgabe des soeben neu gewählten ÖOC-Vorstandes und der Athletenkommission sein.

juergen.preusser@kurier.at

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