Ein Käfig voller Katzen

Anna-Maria Bauer

Anna-Maria Bauer

Haben wir uns tatsächlich immer noch nicht an Katzenvideos sattgesehen? Offensichtlich.

von Anna-Maria Bauer

über das Cat Video Festival

Haben wir uns tatsächlich immer noch nicht an Katzenvideos sattgesehen? Offensichtlich. Der Clip eines Kanadiers ging kürzlich jedenfalls ab – bitte verzeihen Sie mir den bundesdeutschen Ausdruck – wie Schmitz’ Katze. 22.000.000 – in Worten: zweiundzwanzig Millionen – Mal wurde das Video in kürzester Zeit angesehen. Das männliche Model Travis DesLaurier trainiert mit nacktem Oberkörper und benutzt seine Katze als Gewicht.

Aber warum finden wir Katzenvideos eigentlich so drollig und putzig? Ich glaube, der Grund ist das ambivalente Gefühl aus Niedlichkeit und Genervt-sein, das man ihnen gegenüber empfindet. Denn: Sie wollen nie mit einem kuscheln, wenn man es gerne hätte. Sie setzen sich immer auf den Korb mit frisch gewaschener Wäsche oder auf die Laptop-Tastatur, wenn man gerade etwas schreiben muss. Und wenn man sie zu lange alleine lässt, kann es vorkommen, dass sie die Küchenrolle in kleine Fitzelchen zerfetzen und in der Wohnung verteilen.

Wenn sie dann aber auf dich zukommen, sich schnurrend auf deinem Bauch einrollen oder sich sanft an deine Beine schmiegen und mit riesengroßen Reh-augen zu dir aufblicken, sind ihnen ganz schnell alle Schandtaten wieder verziehen. Und wenn man im Internet über ein Video stolpert, bei dem das Katzenjunge tollpatschig auf dem Golden Retriever herumturnt oder sich im Spiegel sieht und fürchtet, kann man nicht anders als schmunzeln.

Kommenden Samstag treten Hunderte Katzenvideo-Fans in der Arena wieder den Beweis an, dass der Hype auch in Wien noch nicht vorbei ist. Zum vierten Mal wird Zuschauern beim "Cat Video Festival" das filmische Reich der Stubentiger und Hauslöwen nähergebracht. Damit das Event realisiert werden konnte, setzten die Veranstalter auf Crowdfunding. 137 Fans haben 6060 Euro gespendet. Dafür gab es verschiedene Goodies – unterem anderem im Cat-Video-Festival-Stoffbeutel. Da bekommt der Ausdruck "die Katze im Sack kaufen" eine ganz neue Dimension.

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