Galgenhumor

Julia Pfligl

Die Slogans der MA48 finde ich ja schon lange ziemlich großartig.

von Julia Pfligl

über Galgenhumor

Die besten Gags lauern oft da, wo man sie am wenigsten erwartet – und umgekehrt. Man zappt also durch die Fernsehprogramme, bleibt bei einer deutschen Kabarett-, pardon, Comedy-Show hängen, deren einzige Aufgabe es ist, Leute zum Lachen zu bringen, und muss nicht mal schmunzeln. Dann wieder spaziert man nichts ahnend an einem Mistkübel vorbei, liest: "Ihre Papiere bitte!" oder "Gebaut nach dem Reinheitsgebot von 2009" und beginnt völlig unerwartet zu kichern. Die Slogans der MA48 finde ich ja schon lange ziemlich großartig. Wem fällt so etwas ein?

Anscheinend ähnlich witzigen Menschen wie jenen vom Wiener Bestattungsmuseum. Dort liegen Zigarettenschachteln mit dem Warnhinweis "Rauchen sichert Arbeitsplätze" (nämlich die der Bestatter, haha) auf. Ebenso gibt es USB-Sticks in Sargform und T-Shirts, auf denen der Satz "Das letzte Auto ist immer ein Kombi" steht – darunter das Bild eines Leichenwagens. Mit diesen Marketing-Gags wolle man dem Tod den Ernst nehmen, sagte der Museumssprecher (was alleine schon ziemlich ironisch ist, denn was ist schon ernster als der Tod?). Und überhaupt, es passe zu Wien, schweren Themen mit einem Augenzwinkern zu begegnen. Wenn es bei der Müllentsorgung funktioniert – warum nicht auch beim Sterben?

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