Magische Orte

Julia Pfligl

Manchmal lohnt es sich eben, hinter die Fassade zu blicken.

von Julia Pfligl

über Wiens Szenelokal

Wir tauchen ein ins Harry-Potter-Universum und erinnern uns: In die magische Winkelgasse gelangen Hexen und Zauberer nur dann, wenn sie im Hinterhof eines schäbigen Pubs drei Mal auf einen Ziegelstein klopfen. Dafür tut sich dann eine eigene kleine Welt auf – mit gemütlichen Cafés, Buchläden und verwinkelten Gässchen.

Ob sich J. K. Rowling von der Schönbrunner Straße inspirieren ließ? Auch hier gibt es einen zauberhaften Ort, der sich hinter einer unscheinbaren (echte Wiener würden sagen: grindigen) Fassade verbirgt. Ich erinnere mich, als ich diesen Ort zum ersten Mal besuchen wollte: Mit Freund, Kreditkarte und hohen Erwartungen stand ich vor der Adresse und kam mir vor wie ein Hogwarts-Neuling. Denn: Da war nix. Kein Schild, kein Lärm. Nur eine graue Hausmauer mit uneinladender Tür. Ich hätte wohl auf einen Ziegelstein geklopft, hätte der ewige Optimist an meiner Seite nicht entschieden, einfach einzutreten. Und plötzlich waren wir mittendrin – in der bunten, bombastischen Welt des Motto.

Seit dem kürzlich abgeschlossenen Umbau wirkt das Szenelokal noch ein bisschen fantastischer; Schokomousse und Schinkenfleckerl schmecken immer noch wunderbar. Manchmal lohnt es sich eben, hinter die Fassade zu blicken.

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