Sony-Chef Ginthör wechselt nach München
Personalrochaden gibt es beim großen Musiklabel Sony Music Entertainment: Der Chef des Musiklabels Sony Music Entertainment in München, Edgar Berger, steigt auf und wird zu einer der wichtigsten Führungspersonen in dem US-Konzern. Als Präsident und CEO von International Sony Music Entertainment arbeitet er eng mit Unternehmenschef Doug Morris in der Zentrale in New York zusammen.
Nachfolger von Berger in München wird nun Philip Ginthör. Ginthör, bisher General Manager Sony Music Austria, wird mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer Sony Music Entertainment GSA die Geschäfte von Sony Music in Deutschland, Schweiz und Österreich verantworten. Er berichtet direkt an Berger, der künftig als President und CEO International die weltweiten Geschäfte von Sony Music außerhalb der USA leitet.
Nummer zwei der Branche
Sony Music macht in Deutschland mit Künstlern wie Peter Maffay, Udo Jürgens und Shakira einen Umsatz von rund 300 Mio. Euro im Jahr und ist die Nummer Zwei der Branche. Weltweit hat das Unternehmen mit Labels wie RCA und Columbia Records einen Marktanteil von rund einem Viertel. Das Musikgeschäft außerhalb der USA aller Labels hat nach Angaben von Sony ein Volumen von rund 8,3 Mrd. Euro. Im Dezember 2010 bescheinigte Berger in einem dpa-Interview der Musikindustrie trotz der Probleme mit illegalen Downloads gute Aussichten und sagte: "Ich halte es absolut für möglich, dass die Branche auch wieder wachsen kann. 2011 wird sie das aber noch nicht schaffen."
Der in Wolfsburg geborene Berger begann seine Berufslaufbahn 1992 bei der Unternehmensberatung Roland Berger & Partner und war dann Fernsehjournalist bei RTL. Im Jahr 2000 wechselte er zu Bertelsmann und leitete dort unter anderem die weltweite Unternehmensentwicklung. Danach wurde er Chef von Sony Music Entertainment zunächst für Deutschland, später auch für Österreich und die Schweiz.
Ginthör: Von der Medien- in die Musikbranche
Nach dem Jus-Studium in Wien und Harvard begann Ginthör seine Karriere in der Medienbranche 1997 beim Conde Nast Verlag. 2000 wechselte er zu Bertelsmann, stieg im Mai 2002 zum Director Corporate Development in der BMG Konzernzentrale in New York auf, arbeitete dort im Vorstandsbüro sowie im A&R-Bereich von J Records. Als Leiter der Abteilung Progressive bei Sony BMG in München konzentrierte er sich nach Unternehmensangaben vom Dienstag ab 2005 auf den Aufbau von Newcomern und übernahm 2006 die Leitung der Sony-BMG-Repertoiredivision Columbia Deutschland und 2007 zudem die Leitung von Four Music in Berlin. 2009 wurde Ginthör zum General Manager Sony Music Austria. Ab Herbst 2010 war Ginthör als Juror der ORF-Castingshow "Helden von Morgen" aktiv.
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