Ticket ins Paradies

Wo03 Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit der Geschichte von Karl Riffert Ausgabe Freizeit 03/2016 verwendet werden
Keinen Winkel des Planeten beschrieben europäische Entdecker so enthusiastisch wie die Inseln der Südsee. Wie aber ist es dort wirklich? Eine Schiffsreise zum erträumten Paradies auf Erden und zur schönsten Insel der Welt, nach Bora Bora. VON KARL RIFFERT
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Die gute Nachricht: Es gibt köstliche Zitronentörtchen im Paradies, ebenso französische Marmelade und knusprige Baguettes. Die schlechte: Die Preise auf Tahiti sind schwindelerregend hoch. Aber dafür weilt man in einem wundersamen Südsee-Frankreich mit Palmen und immerzu angenehmen Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad.
Im kleinen Hafen-Bistro „Le Retro“ in Papeete, der Hauptstadt Tahitis, serviert der Kellner aus Paris erstklassigen Café au Lait. Wir befinden uns 18.000 Kilometer von der Grande Nation entfernt mitten im Südpazifik in Französisch-Polynesien, einem mehr als weitläufigen Inselreich. 118 fruchtbare Inseln mit dichten Regenwäldern und grünen Bergen, in fünf Archipelen wie auf Perlenschnüren aufgefädelt, verstreuen sich auf 4,5 Millionen Quadratkilometern.Die größte und bekannteste Gruppe sind die „Society-Islands“, die Gesellschaftsinseln, zu denen Tahiti, Moorea, Huahine und die Perle der Südsee, Bora Bora, gehören. Warum diese Südsee-Eilande so heißen, erzählt mir alsbald in einem Café noir der Kunsthändler und Hobby-Historiker Nicolas Yoyeux, ein Franzose, der seit zwanzig Jahren auf Bora Bora lebt und der gerade auf der Hauptinsel Tahiti zu tun hat. „James Cook, der 1769 mit seinem Schiff Endeavour nach Tahiti kam, behauptete, er habe die Inseln so genannt, weil sie eine Gruppe, eine „Society“ bildeten. Wahrscheinlich wollte er sich aber bloß bei der Royal Society beliebt machen, die seine Expedition finanzierte hatte. Die Royal Society, die übrigens das erste Wissenschaftsmagazin der Welt herausgab, hatte übrigens ein ungewöhnliches Vereinsmotto: Nullius in verba, „glaube niemandem!“
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Vor zwanzig Jahren kam der gebürtige Pariser Nicolas als Tauchlehrer in die Südsee und hat es nie bereut. „Es ist ein sehr angenehmes Leben hier. Viel Sonne, viel Meer, wenig Stress. Frankreich ist mir viel zu anstrengend geworden, ich fühle mich dort inzwischen wie ein Tourist“, sagt der Mann aus Bora Bora, der das professionelle Tauchen längst aufgegeben hat.
Sind wir also doch im Paradies gelandet? Woher kommt unsere romantische Vorstellung von der Südsee überhaupt? Ihren Ruf als irdisches Paradies verdanken die Südsee-Inseln nicht ihrer Schönheit, sondern der nachhaltigen „Image“-Werbung des französischen Kapitäns Louis-Antoine de Bougainville. Als Bougainville im Rahmen einer dreijährigen französischen Weltumseglung, die nicht nur der Forschung, sondern auch dem Auskundschaften britischer Stützpunkte in den Weltmeeren diente, im April 1768, also ein Jahr vor James Cook, mit zwei Schiffen und 330 Mann auf Tahiti landete, war er begeistert.
Obwohl er nur neun Tage blieb, beschrieb der glühende Anhänger von Jean-Jacques Rousseau die Südsee-Insel später als einen von edlen Wilden bewohnten Garten Eden auf Erden, wobei vor allem die detailreiche Schilderung der freien Liebe die europäische Oberschicht faszinierte. Man habe die Liebesinsel der Aphrodite gefunden, fabulierte derfranzösische Kapitän, eine Südsee-Idylle mit mildem Klima, üppiger Vegetation, ohne gefährliche Tiere – selbst Schlangen fehlen auf Tahiti – mit gelassenen, freundlichen Menschen, vor allem aber mit barbusigen Südseeschönheiten, die auf die europäischen Besucher geradezu gewartet zu haben schienen. Bougainville selbst, ein reicher Adeliger und Mann von Welt, war allerdings auf die tahitianischen Nymphen, die sich den Matrosen willig anboten, nicht angewiesen. Der Schiffsbotaniker an Bord, ein zierlicher Herr namens Philibert Commercon, war in Wirklichkeit eine Mademoiselle in Hosen und Bougainvilles hübsche Geliebte. Sie ging in die Annalen der Seefahrt als erste Frau ein, die die Welt umsegelt hat.
Wer 247 Jahre später aus Österreich kommend die Inselwelt der Südsee besucht, landet meist um ein Uhr nachts auf dem Flughafen von Papeete, und das nach mindestens 36 Stunden Anreise ziemlich müde. Weiter kann man von Wien aus praktisch nicht fliegen, es sei denn man will die Welt umrunden. Am Flughafen warten keine barbusigen Tahitianerinnen, sondern französische Zollbeamte – ehrlich gesagt, ein schlechter Ersatz.
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BORA BORA ISLAND, FRENCH POLYNESIA - 2007/02/14: Polynesian Flower Decoration made from palm leaves. (Photo by Olaf Protze/LightRocket via Getty Images)
Bis in die 60er-Jahre landeten betuchte Südsee-Reisende übrigens immer auf einem winzigen Streifen auf Bora Bora, den die Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs als militärischen Zwischenstopp auf dem Weg nach Japan gebaut hatten. Heute ist das Flugziel immer Tahiti, und das hat einen Nachteil: Jede erste Südseereise beginnt mit einer Enttäuschung, denn Papeete hat so gar nichts mit einer Südsee-Idylle zu tun, wie wir sie uns vorstellen. Nicht nur, dass die ganze Insel so gut wie gar keine weißen Strände hat, ist der schmale Küstenstreifen und besonders Papeete fast total verbaut. Siebzig Prozent der 260.000 Polynesier leben auf Tahiti. Hier ist der Sitz der Verwaltung von Französisch-Polynesien, hier gibt es Jobs, hier gibt es Supermärkte, aber das Leben ist verdammt teuer.
Das liegt nicht nur daran, dass der Import vieler Güter aufwendig ist, sondern auch an einer winzigen Insel, die 1.250 Kilometer von Tahiti entfernt liegt. Dort nämlich, auf Mururoa, hat Frankreich ab 1966 dreißig Jahre lang Nuklearwaffen getestet. Die Atomtests von damals haben nicht nur Moruroa verstrahlt, sondern noch heute eine verheerende Wirkung auf die Immobilienpreise und die Lebenshaltungskosten von Tahiti. Denn das üppig dotierte Nuklearprogramm brachte tausende französische Experten und Beamte nach Tahiti, ausgestattet mit französischen Top-Gehältern. Das hohe Preisniveau schockt manche Besucher, schützt aber auch Französisch-Polynesien vor der Zerstörung durch Massentourismus.
Davon ist auf Tahiti nicht allzu viel zu bemerken. In Papeete trifft man Touristen am ehesten in Robert Wans „Pearlmuseum“, denn die schwarzen Tahiti-Perlen sind weltberühmt. Oder in der Markthalle, wo frischer Fisch und allerlei exotisches Obst und Gemüse feilgeboten werden. Dort stößt man auch auf eine grüne, fußballgroße Frucht, die auf allen Südseeinseln als Kartoffel- oder Getreideersatz weit verbreitet ist: die Brotfrucht. Man kann sie kochen oder frittieren, aber sie schmeckt immer gleich: fad. Und doch ist sie der Grund für das berühmteste Südsee-Drama überhaupt: die Meuterei auf der Bounty. Aber zum Studium dieser Südseegeschichte fahren wir rund acht Kilometer aus Papeete raus zur Bucht von Matavai. Dort landete im Oktober 1788 Captain James Bligh mit seiner 45-köpfigen Mannschaft. Seine Mission: Brotfruchtbaum-Setzlinge aus Tahiti holen, die zur Ernährung der Sklaven auf den britischen Zuckerplantagen in Jamaika dienen sollten. Captain Blighs winziger Segeldreimaster – 28 Meter lang und sieben Meter breit – wurde wegen der bald darauf ausbrechenden Meuterei neben der Titanic zum berühmtesten Schiff der Welt: Es war die Bounty. In der Matavai Bay ist es übrigens nicht so idyllisch wie im berühmten Film mit Marlon Brando, in dem er den rebellischen Offizier Fletcher Christian spielt. Der Strand ist basaltschwarz, statt strahlend weiß, und auf dem Parkplatz stehen Touristenbusse.

Zeit also die wahre Schönheit der Südsee zu suchen und wir tun dies auf einem sehr angenehmen Kreuzfahrtschiff mit nur 290 Passagieren namens Paul Gauguin. Mit einem Mal fühlt man sich wirklich wie im Paradies. Der warme Wind der Südsee streicht einem an Deck durch die Haare, und kleine verschlafene Inseln wie etwa Huahine sind so atemberaubend schön, dass man sich gar nicht satt sehen kann. Ja, so hätte ich in der Schule das Paradies gezeichnet, und wenn der Zeichenlehrer nicht hingeschaut hätte, wären noch ein paar hübsche, spärlich bekleidete Südsee-Mädchen dazugekommen, wie sie Paul Gauguin gemalt hat.
Aber vielleicht sollten wir zunächst über unser Schiff erzählen, die MS Paul Gauguin. Der in Frankreich gebaute Fünf-Sterne-Dampfer, der flach genug ist für die oft seichten Lagunengewässer des Südpazifiks, ist der einzige, der das ganze Jahr über nur die Südsee durchpflügt. Er wird von einer kleinen Reederei geführt, die einem Washingtoner Pensionsfonds und einem Kanadier namens Richard Bailey gehört, der mit einer Polynesierin verheiratet ist. Zu Baileys Reich gehören auch mehrere Hotels und das legendäre Sechs-Sterne Resort Brando, einst das langjährige Refugium des exzentrischen „Meuterei auf der Bounty“-Stars Marlon Brando.
Die Südsee ist tatsächlich eine Reise wert. Selbst wenn gar keine fantastischen Inseln auftauchen, beglückt hier das Meer mit außergewöhnlichen Wolkenformationen und anderen Naturphänomen wie etwa dem „green flash“. Wenn die Wetterbedingungen stimmen, kann es sein, dass sich die Sonne in den letzten Sekunden ihres abendlichen Untergangs grün verfärbt. Die MS Paul Gauguin passt in dieses Postkartenbild der Südsee, denn sie ist ein kleines, elegantes Schiff, kein schwimmender sozialer Wohnbau mit tausenden Passagieren. Der Schiffsname allerdings ist Ironie pur: Der unglückliche Maler Paul Gauguin, der in der Südsee vergeblich nach Bougainvilles Paradies suchte und statt barbusigen wilden Schönheiten nur züchtig gekleidete, von europäischen Missionaren zur Keuschheit und Frömmigkeit umerzogene Menschen fand, dient heute als Namensgeber für ein Schiff, das hauptsächlich von kaufkräftigen US-Touristen und einer kleinen Schar Franzosen gebucht wird, die jene bunte Südseewelt sehen möchte, die Gauguin fantasievoll gemalt hat.
Wir sind auf dem Weg nach Bora Bora, der angeblich schönsten Insel der Welt, die sich anders als das geschäftige, verbaute und nicht sonderlich romantische Tahiti seine Anmut noch bewahrt haben soll. An der Reling steht Michael Shapiro, ein New Yorker, der seit der Inbetriebnahme des Schiffes 1997 als Kreuzfahrtdirektor für die Unterhaltung der Gäste sorgt, der Harald Schmidt des Traumschiffs Paul Gauguin sozusagen. „Die Südsee“, sagt Shapiro, „ist einer der letzten Orte auf der Welt, wo die Leute glücklich sind. Die haben hier keine großen Ambitionen und Ziele. Es ist bis heute eine Dorf-Gesellschaft geblieben, wo die Gemeinschaft und die Familie das Wichtigste sind. Meine Erfahrung ist: Die Leute machen sich einfach keinen Stress und sind nicht dauernd in Eile wie wir. Ob heute oder morgen. Egal. Wir hatten für gestern Abend eine Show mit Kindern geplant, aber die Truppe ist einfach nicht gekommen. So ist das halt hier.“
Am nächsten Morgen ankert die Paul Gauguin rund 275 Kilometer von Tahiti entfernt vor Bora Bora in einer Bucht, die lange Zeit so etwas war wie der Privathafen der Superreichen. Der Emir von Qatar kommt hier regelmäßig mit seiner Yacht her, ebenso wie Tom Cruise mit seinem nach seiner Tochter Suri benannten Boot oder auch Leonardo DiCaprio.
Tony Wheeler, der Gründer von Lonely Planet, dem größten Reisebuchverlag der Welt, erzählte mir vor Jahren bei einem Abendessen in Wien, für ihn sei Bora Bora der schönste Platz auf Erden. Über Superlative lässt sich streiten, aber tatsächlich entpuppt sich die Insel als magisches, einzigartiges Eiland. Die seichte, wunderbar türkisblaue Lagune ist drei Mal so groß wie die Insel selbst. Und das intakte Riff, das sich nur an einer einzigen Stelle öffnet, schützt ein einzigartiges Biotop vor der Wildheit des Ozeans, in dem über 700 Meeresbewohner, darunter viele Rochenarten, ihre Heimat gefunden haben. Wir erkunden die Insel, auf der 9.000 Menschen wohnen, darunter 3.000 Franzosen, zunächst an Land mit einem Moped und landen am Ende im berühmtesten Restaurant Bora Boras. Es heißt „Bloody Mary’s“ und wurde Ende der 70er-Jahre von einem polnischen Baron und Bora-Bora-Fan gegründet und später von einem Amerikaner namens Dexter Hewett bis zum heutigen Tag geführt. Hewett hatte gute Kontakte zu Hollywood, insbesondere zum verstorbenen Schauspieler Patrick Swayze, und so findet man im Gästebuch jede Menge Promis aus der A-Liga. Ein Auszug: Prinz Rainier III., Nelson Rockefeller, Julio Iglesias, Harrison Ford, Jane Fonda, Ringo Starr, Drew Barrymore, Johnny Depp, Buzz Aldrin, Warren Buffet, Charlie Sheen ...
Am schönsten ist Bora Bora aber, wenn man es ein wenig von der Ferne aus mit seiner fast überirdisch schönen Lagune betrachtet. Kein Wunder, dass hier das erste Luxus-Overwater Bungalow der Welt entstand. Eine Südseetraumgeschichte übrigens, die in den Swinging Sixties begann. Schuld war ein Buch, das der amerikanische Autor James Mitchener 1947 geschrieben hatte. Es hieß „Geschichten aus der Südsee“ und erzählte vom unbeschwerten Leben irgendwo bei Tahiti, voll Sonne, Sand und schöner Mädchen. 1960 hängten drei kalifornische Mitchener-Fans ihre Jobs an den Nagel, um den Südsee-Traum wahr werden zu lassen. Ein Anwalt, ein Börsenmakler und ein Verkäufer, alle drei um die 30, flogen frohen Mutes nach Tahiti und versuchten auf der Nachbarinsel Moorea ihr Glück als ziemlich ahnungslose Vanille-Plantagenbetreiber. Die Sache entwickelte sich schnell zu einem finanziellen Desaster und so versuchten die drei jungen Männer etwas anderes. Sie erwarben eine heruntergekommene Bungalow-Anlage auf der kleinen Insel Raiatea und kamen auf die Idee, einfache, aber unglaublich idyllische Hütten draußen auf dem Meer direkt über dem Riff auf Pfeilern zu bauen. Dann bedurfte es noch etwas Glück. Es trug die Gestalt eines Fotojournalisten vom Life-Magazin, der das einzigartige Fleckchen enthusiastisch beschrieb ebenso wie die partyfeiernden Kalifornier. Der große Erfolg führte dann dazu, dass 1971 ein Luxushotel auf Bora Bora die Idee kopierte und die erste Luxus-Overwater-Villa der Welt baute. Die Kalifornier blieben übrigens ihr ganzes Leben in der Südsee und hatten dort wohl viel Spaß. Der lebenslustigste der drei „Mitchener“-Boys brachte es immerhin auf zehn Kinder mit fünf Frauen.Einer, der heute ein Overwater-Hotel auf Bora Bora leitet und das seit acht Jahren, ist der gebürtige Pariser Sylvain Delanchy. Schon wieder einer, der sagt: „Ehrlich, Europa fehlt mir nicht im Geringsten!“ Das Pearl Beach Resort liegt auf einem „Motu“, einem kleinen Inselchen, direkt vor dem Postkartenblick der grünen Berge von Bora Bora. Die 1998 eröffnete Anlage ist mit ihren 80 Villen, davon 50 luxuriöse Overwater-Häusern, das, was man ein Traumresort nennt. Herrlicher weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, ein Wahnsinnsblick. Aber: Die Konkurrenz auf Bora Bora ist hart und pipifein – Four Seasons, St. Regis, Sofitel, eine Anhäufung von Fünf-Sterne-Welten. „Die Kosten sind hier enorm hoch“, seufzt General Manager Delanchy. „Wir zahlen zum Beispiel zehn Euro für einen Kubikmeter Trinkwasser. Es ist das teuerste Wasser Frankreichs.“ Die Abwässer aus den Toiletten werden in einem Tank gesammelt und dann auf der Hauptinsel kostspielig entsorgt. Und nicht nur, dass Importe aus dem fernen Frankreich teuer sind, auch andere Restriktionen machen den Hotelmanagern das Leben schwer. „Unsere Gäste sind anspruchsvoll, denn Bora Bora ist für viele eine Once-in-a-Lifetime-Experience. Die Leute sind dann zum Beispiel enttäuscht, wenn sie keinen Hummer kriegen, wo wir doch mitten im Ozean sind“, erzählt Monsieur Delanchy aus dem Resort-Alltag. „Aber Hummer darf hier nur sechs Monate im Jahr gefangen werden und in den übrigen sechs Monaten sind auch Importe verboten.“
Ja gut, wenn es keinen Hummer gibt, was soll man dann schon auf Bora Bora machen? Auf der Paul Gauguin gibt es übrigens Hummer: in Vanille-Sauce. Der französische Michelin-Sterne-Koch Pierre Vigateau hat das Gericht kreiert und fliegt zweimal im Jahr ein, um in der Schiffsküche nach dem Rechten zu sehen. Die echten Köche sind Philippinos, die nun mal unheimlich gut im Kopieren sind. Wie viele Hummer verspeist wurden, wissen wir nicht, aber das Schiff hat nach elf Tagen Kreuzfahrt 250 Tonnen Treibstoff verbraucht und die 290 Passagiere haben nicht weniger als 1.200 Flaschen Wein gesüffelt. Ja, und 270 Crew-Mitglieder aus 23 Ländern haben die Paradies-Suchenden liebevoll betreut. Der Garten Eden ist eben nur mit Personal wirklich schön.

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