Herrenloser Luxuswagen gibt Anrainern Rätsel auf

Diesen VW Phaeton scheint seit einem Jahr niemand zu vermissen.
Seit über einem Jahr steht ein herrenloser Phaeton in Döbling. Behörden fühlen sich nicht verantwortlich.

Seit über einem Jahr steht ein herrenloser Phaeton mit slowakischem Kennzeichen in Wien-Döbling. Behörden fühlen sich nicht verantwortlich. Neu kostet das gute Stück um die 100.000 Euro. Der Besitzer stammt laut Taferl aus Bratislava und scheint seine Luxuskarosse nicht zu vermissen. Geht es nach den Behörden soll die Geschichte hinter dem „Geisterauto“ auch ungeklärt bleiben. Denn alle Versuche der Anrainer, den VW wegschaffen zu lassen, schlugen bisher fehl.

Zuerst parkte er in der Mooslackengasse. Da sich dort aber zurzeit eine Baustelle befindet, wurde er – von wem auch immer – in die Cobenzlgasse vor die Hausnummer 31 geschleppt.

Willkür

Die Wahl des neuen Parkplatzes scheint x-beliebig erfolgt zu sein, erzählt Gabriele Kopp, die in dem Haus wohnt: „Wir haben keine Ahnung, warum er genau hier abgestellt wurde. Bei den Behörden sagt man uns nur, dass er anscheinend noch angemeldet ist und man deshalb machtlos sei.“

Ein anderer Nachbar verfolgt das Mysterium um den Phaeton schon seit einem Jahr, wandte sich sogar an die slowakische Botschaft: „Keine Behörde fühlt sich zuständig. Dauernd wird man weiterverwiesen.“ Das bestätigten auch die Recherchen des KURIER. Die Polizei verweist an den Bezirk, der Bezirk an die MA 48, weil der Wagen anscheinend „absichtlich am Straßenrand entsorgt wurde“. Wie ein Wrack sieht das Oberklasse-Auto aber wohl nicht aus.

Verbrechen?

Je komplizierter die Bemühungen werden, das Auto wegzuschaffen, desto abenteuerlicher werden auch die Theorien darüber: „Ich würde gerne wissen, was im Kofferraum ist. Vielleicht gab es ja sogar ein Verbrechen. Es ist ja nicht normal, so ein Auto einfach zu vergessen“, sorgt sich Gabriele Kopp. Langsam gehen den engagierten Anrainern aber die Ideen aus, wie man Bewegung in die Sache bringen könnte. Und so lange steht der Phaeton eben weiter in Döbling und steht und steht und steht.

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