Waschbär aus Haus in Wien gestürzt

Das Tier erhielt zur weiteren Behandlung Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika und wird für einige Tage unter Beobachtung gestellt.
Das Tier wurde offenbar als Haustier gehalten. Tierrettung brachte das Männchen in Tierschutzhaus Vösendorf.

In Wien-Landstraße ist am Donnerstag ein Waschbär, der offenbar als Haustier gehalten wurde, aus einem Wohnhaus gestürzt. Das verletzte Tier wurde von Mitarbeitern der MA 48 entdeckt, teilte der Wiener Tierschutzverein (WTV) am Nachmittag in einer Aussendung mit. Die Tierrettung brachte das Männchen ins Tierschutzhaus nach Vösendorf. Es hatte eine Platzwunde am Kinn, die genäht und versorgt wurde.

Allem Anschein nach war der Waschbär, der ein Brustgeschirr trug, aus einem Fenster oder von einem Balkon auf die Straße gestürzt. Es handelt sich laut WTV um ein relativ junges, gut genährtes, unkastriertes Männchen. Das Tier erhielt zur weiteren Behandlung Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika und wird für einige Tage unter Beobachtung gestellt.

"Waschbären sind keine Kuscheltiere"

Die private Haltung von Waschbären in Wien ist unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Meldung bei der zuständigen Behörde (MA 60) erlaubt, erläuterte der WTV. Die österreichische Tierhalteverordnung schreibt für Waschbären jedoch beispielsweise eine Mindestgehege-Größe von 40 Quadratmetern und drei Metern Höhe vor. Zudem ist eine paarweise Haltung vorgeschrieben. "Waschbären sind keine Kuscheltiere und eignen sich, wie im Übrigen alle anderen Wildtiere auch, absolut nicht für die Wohnungshaltung", sagte WTV-Tierheimleiterin Marion Wenny. "Ein gesichertes Gehege kann nicht vorhanden gewesen sein, sonst wäre das Tier keinesfalls aus dem Fenster gestürzt", fügte WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic hinzu. Für sie grenze die Haltung von Wildtieren als Haustiere an Tierquälerei. Auf den Besitzer des Waschbären gab es keinen Hinweis.

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