Mann verletzte acht wildfremde Menschen

Blutspritzer im Stiegenhaus zeugen von der Brutalität des Angreifers, der schließlich selbst von der Rettung versorgt werden musste.
35-Jähriger attackierte Passanten, drang in eine Wohnung ein und verletzte den Mieter schwer.

Blutspuren im und vor dem Wohnhaus in der Diefenbachgasse 8 zeugen von den brutalen Szenen, die sich Donnerstagvormittag dort zugetragen haben. Um 10.30 Uhr ging bei der Polizei – eine Inspektion liegt in unmittelbarer Nähe – ein Notruf ein. Ein Mann habe mitten auf der Straße drei Frauen attackiert, sie geschlagen und dann versucht, ein vorbeifahrendes Auto zu rauben. "Er hat den Pkw angehalten und auf den Lenker eingeschlagen. Dieser hat aber sofort Gas gegen und konnte wegfahren", schildert Polizeisprecher Paul Eidenberger. Bei der Exekutive wird eine Psychose als Grund für die Taten 35-Jährigen vermutet.

Als die Beamten am Einsatzort eintrafen, fanden sie dort nicht nur die drei verletzten Frauen vor: In einem Stiegenhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein blutüberströmter Mann. Der 62-Jährige erzählte, dass ein Fremder plötzlich auf seine Wohnungstür im zweiten Stock des Wohnhauses einschlug und ihn angriff. Nachbar Tomas F. erlebte alles mit und wurde beinahe selbst zum Opfer: "Ich habe laute Hilferufe gehört und wollte nachschauen, was los ist. Auf einmal stürmte mir ein Mann entgegen, und ich habe meinen Nachbarn nur noch panisch aus seiner Wohnung laufen sehen. Seine Kleidung war schon voller Blut. Der Mann hat versucht, auf mich einzuschlagen, ist aber dann meinem Nachbarn hinterhergelaufen."

Fußtritt ins Gesicht

Mann verletzte acht wildfremde Menschen
Amoklauf
Seinem vierten Opfer nachzulaufen gelang dem 35-jährigen Täter aber nicht mehr, denn im Stiegenhaus kamen ihm bereits drei Polizisten entgegen. Auch denen stellte sich der Angreifer aggressiv in den Weg: Er trat einen Polizisten mit voller Wucht ins Gesicht, was einen Nasenbeinbruch zur Folge hatte. Seine beiden Kollegen wurden bei dem Versuch, den Mann festzuhalten, ebenfalls verletzt. Sechs Beamten gelang es schließlich, den Angreifer zu überwältigen.

Marasli Osman Hola betreibt direkt neben dem Tatort ein Geschäft. Er erlebte den Einsatz mit: "Der Angreifer war selbst auch verletzt und wirkte sehr verwirrt. Er wurde auch von der Rettung mitgenommen."

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