Kunstaktion ruft zur Fluchthilfe auf

Aktivisten werben in und auf der Secession in Caritas-Optik
Verein will rechtlichen Beistand für Menschen, die Asylwerber über die Grenze bringen.

Auf der Secession prangt dieser Tage ein große Plakat. Für nur 99 Euro könne man ein Fluchtpaket schenken, steht da. Für eine Flucht von Budapest nach Wien inklusive Verpflegung, Unterkunft und Honorar für den Fluchthelfer.

Mit dieser Kunstaktion wollen Aktivisten aus dem Umfeld der Votivkirchen-Flüchtlinge auf den Umstand aufmerksam machen, dass in Österreich Flüchtlingen zwar Asyl gewährt wird, die staatlichen Stellen aber ausblenden, wie Flüchtlinge nach Österreich kommen.

"Uns geht es darum, aufzuzeigen, dass nach dem derzeitigen Gesetz jeder zum Schlepper werden kann", sagt eine Mitorganisatorin, die ungenannt bleiben möchte. Beschrieben wird auch der kürzlich bekannt gewordene Fall eines Taxilenkers, der drei Flüchtlinge für 700 Euro von Parndorf nach München geführt hatte. Auch Refugees der Votivkirche war vorgeworfen worden, sich als Schlepper betätigt zu haben, noch immer befinden sich sechs von ihnen in Unter­suchungshaft.

Der Slogan "Fluchthilfe & Du?" orientiere sich nicht von ungefähr an jenem der Caritas, sagt die Mitorganisatorin, "Charity ist in dem Fall aber nicht genug."Die Organisatoren planen daher einen Verein zu gründen, der Fluchthelfer bei rechtlichen Fragen unterstützt. Einer breiten Öffentlichkeit will man sich am Donnerstag um 19 Uhr in der Wiener Secession vorstellen. Die Caritas sieht die Aktion mit gemischten Gefühlen. "Es freut mich, dass unsere Werbelinie aufgegriffen wird", sagt Generalsekretär Klaus Schwertner. Allerdings sei das Original besser als die Kopie: "Wer Menschen in Not helfen will, ist bei der Caritas gut aufgehoben."

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