Krieg der imperialen Bälle: Wien gegen Baden

Sacher-Chefin Gürtler sieht die Marke „Fête Impériale“ verletzt.
Namensstreit: Die Spanische Hofreitschule klagt die Kurstadt.

Die Fête Impériale ist eingetragen als Marke. Sie wird intensiv in den Medien erwähnt und ist international bekannt. Und dann wird hier an einer Marke schmarotzt und eine Verwechselbarkeit hervorgerufen.“ Elisabeth Gürtler, Chefin des Hotel Sacher und Mitorganisatorin des Sommerballs der Spanischen Hofreitschule, ist gelinde gesagt verärgert.

Hat doch glatt die Stadt Baden den traditionellen Stadtball im Jänner in „Ball Imperial“ umbenannt. „Es gibt schließlich einen Markenschutz“, schäumt die ehemalige Grande Dame des Opernballs. „Und es ist ja die selbe Art von Veranstaltung.“ Da sei es egal, ob das Event der Spanischen Hofreitschule im Sommer und der Ball in Baden im Winter stattfinde. Die Hofreitschule hat jedenfalls Klage eingereicht. „Wir sind ja auch gezwungen, das zu machen“ erklärt Gürtler, die sich aufgrund ihres Exportschlagers, der Original Sacher-Torte, intensiv mit Markenrecht befasst hat. Ohne juristisches Einschreiten wäre das Markenrecht auf den Namen Fête Impériale verwirkt gewesen.

In Baden selbst versteht man die Aufregung nicht. „Imperial ist ja ein Begriff aus der Alltagssprache“, erklärt Stadtamtsdirektor Roland Enzersdorfer. Mit neuem Namen und neuem Konzept sollte der etwas verstaubte Stadtball wieder aufpoliert werden. Bereits im Vorfeld hätten die Anwälte der Spanischen Hofreitschule die Stadt aufgefordert, den Namen zu ändern, wie auch die NÖN berichtet. Da in Baden jedoch niemand an eine Verwechslung glaubte, ging die Veranstaltung am Samstag mit dem Namen „Ball Imperial der Stadt Baden“ über die Bühne.

Prompt flatterte die Klage ins Haus. Der Anwalt der Stadt sehe aber wenig Chancen, diese durchzubringen, sagt Enzersdorfer. „Baden ist für eine Koexistenz beider Bälle.“

Die Balltermine der heurigen Saison

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