Im Westen Wiens droht Verkehrskollaps

Der ÖAMTC rechnet mit ausgedehnten Staus (Symbolbild)
Nur noch eine Fahrspur in Auhof. KURIER startet Leser-Aktion zum Baustellensommer

Schon beim KURIER-Lokalaugenschein am Montag wälzte sich die Blech-Karawane im Schritttempo Richtung Gürtel. Der Zeitverlust betrug auf der Westeinfahrt (vom Auhof bis zum Gürtel) für elf Kilometer gute 20 Minuten. Ab Dienstag aber droht auf der Stadteinfahrt der Verkehrszusammenbruch. Denn am späten Nachmittag startet die Fahrbahnsanierung der chronisch überlasteten Hauptverkehrsader. Im Bereich Auhof wird die Fahrbahn dann auf eine Spur eingeengt.

13.842 Baustellen

„Wir rechnen Mittwoch und Freitag mit einem Verkehrskollaps. Regional gibt es so gut wie keine Alternativ-Routen. Einzig der großräumige Umweg über den Knoten Steinhäusl und die Außenring-Autobahn ist möglich“, spricht ÖAMTC-Experte Harald Lasser von einer Geduldsprobe für Zigtausende Autofahrer. Samstag soll die Engstelle behoben sein, die laufenden Sanierungsarbeiten auf der Westeinfahrt – mit zahlreichen Sperren – werden aber bis Ende Juni dauern.

Im Westen Wiens droht Verkehrskollaps
Baustelle, Stau, Westeinfahrt, Verkehr, Pendler

Die Megabaustelle auf der Westeinfahrt ist aber nur der Startschuss zum diesjährigen Baustellensommer in Wien. Und der hat es in sich: Laut der zuständigen MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) müssen 13.842 Straßen-Baulose abgewickelt werden – 791 davon im höherrangigen Straßennetz. Bei 401 Standorten räumt sogar die Stadt Wien Behinderungen ein. Sieben Bauprojekte könnten den gestressten Lenkern garantiert den letzten Nerv ziehen.

Baustellen-Koordinator

Um das prognostizierte Chaos zu verhindern, vertraut die Stadt auf eine neue Strategie. MA 28-Chef Bernhard Engleder erklärt: „Wir setzten auf das Modell Baustellen-Freiheit. Soll bedeuten, dass bei den Großprojekten auf den Ausweichrouten keine Baustellen eingerichtet werden dürfen.“

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Baustelle, Stau, Westeinfahrt, Verkehr, Pendler

Damit dieses Modell auch in der Praxis funktioniert, fahren Baustellen-Koordinatoren die Umleitungswege ab. Parallel dazu kontrollieren die Beamten die Baufirmen. Denn in den vergangenen Jahren sorgten vor allem verwaiste Baugruben für Unmut. Grund: Viele Firmen übernahmen zu viele Aufträge auf einmal und kamen mit der Arbeit nicht nach. Werden solche Fälle dokumentiert, kann die Stadt den Auftrag entziehen. Die Gesamtkosten der heurigen Baustellensaison belaufen sich auf 134 Millionen Euro (ohne Asfinag-Projekte wie Tangente und Südautobahn bei Inzersdorf).

ÖAMTC-Profi Lasser gibt ungeduldigen Lenkern noch einen interessanten Tipp: „Ausweichrouten können, müssen aber nicht schneller sein. Nicht selten ist man trotz Stau schneller als durch’s Gasslwerk der Stadt.“

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Sie ärgern sich wieder einmal über den nervigen Baustellen-Sommer? Der KURIER bietet seinen Lesern ab Dienstag eine neue Plattform. Die Redaktion braucht dazu ihre geschätzte Mithilfe. Und darum geht es:

- Wo sind Baustellen, auf denen nicht gearbeitet wird?

- Welche Bauprojekte auf Wiens Straßen ärgern Sie besonders, und warum?

- In welcher Region der Stadt ist das Baugruben-Aufkommen besonders hoch?

- Kennen Sie neue, besonders innovative Alternativ-Routen?

- Informieren Sie uns über schlecht beschilderte Umleitungen.

- Wo werden wegen der Arbeiten zu viele Parkplätze eliminiert?

- Wo sind Baulose nicht korrekt gesichert, wo ist die Staub- und Lärmbelastung unerträglich?

Die Redaktion wird die Politik mit den Problemen konfrontieren. Wir berichten darüber.

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