Hochhäuser brauchen künftig "Mehrwert"
Wer künftig in Wien ein Hochhaus errichten will, muss strengere Regeln befolgen als bisher. Vor allem der "öffentliche Mehrwert" der Gebäude muss nachgewiesen werden. Auch Anrainer sollen stärker in Großprojekte eingebunden werden, sagte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag.
Über 250 Hochhäuser – gemeint sind mindestens 35 Meter hohe Gebäude – gibt es bereits in Wien. Neue Projekte, wie etwa auf dem Areal des Eislaufvereins, sorgen immer wieder für Debatten. Darauf reagiert die Stadt nun mit neuen Regeln, die das Bewilligungsverfahren transparenter machen sollen. "Ich glaube kaum, dass es in Zukunft unumstrittene Hochhausprojekte geben wird, aber das Verfahren wird nachvollziehbarer", sagt Vassilakou.
Statt einer Zehn-Punkte-Checkliste aus dem Jahr 2002 müssen Hochhäuser künftig einen "wesentlich konkreteren" Prozess durchlaufen. Bevor eine Flächenwidmung geändert wird, muss der Projektwerber eine Standort-Analyse, ein Verkehrsgutachten, eine Sichtachsen-Studie und eine Untersuchung zu Wind und Beschattung vorlegen.
Zudem muss das Projekt künftig "öffentlichen Mehrwert" haben. Gemeint sind etwa leistbarer Wohnraum, zusätzliche öffentliche Grünflächen oder Vernetzungsprojekte. Diesen Mehrwert müssen die Projektwerber aus eigener Tasche finanzieren. Nur in besonderen Fällen will die Stadt zuschießen.
Nicht in jedem Bezirk gelten dieselben Regeln: Wien wird in fünf Hochhaus-Zonen von "Konsolidierte Stadt" bis "Transdanubische Ausdehnung" aufgeteilt.
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