Handgranaten-Mord: Vater besorgte Sprengstoff
Die Staatsanwaltschaft Wien spricht von einem "minutiös geplanten Mord". Anfang des Jahres kam am Fahrersitz eines BMW X5 in der Odoakergasse in Wien-Ottakring der Fahrer durch drei Schüsse um. Der Beifahrer starb kurz darauf durch eine im Wagen explodierte Handgranate. Im Oktober startet das Verfahren gegen Kristijan H., 35, dem doppelter Mord vorgeworfen wird. Seine Schwester, die geständig ist, steht ebenso wie ein dritter, in die Tat Eingeweihter vor Gericht. Es wird viel die Rede sein von den illegalen Diesel-Geschäften und der hinterzogenen Mineralölsteuer von 625.000 Euro. Glaubt man der Anklage, trieb H. die Angst vor einem Verrat zu der Tat.
Eine Frage wird bis dahin bereits von einem Gericht geklärt sein – nämlich, wie genau H. an die Granate kam. Am 8. September steht der Lieferant, sein Vater, deshalb vor Gericht. Ihm werden je zwei Vergehen gegen das Kriegsmaterialgesetz und gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Tatwaffen entsorgt
Vom Doppelmord erfuhr der Vater über die Zeitung. Er kannte die Opfer. Sein Sohn beteuerte noch, nichts damit zu tun zu haben. Irgendwann läutete nachts das Telefon – sein Sohn verlangte erneut nach seinen Diensten. Diesmal als Taxifahrer. Während der Vater gefahren sein soll, entsorgte sein Sohn laut Anklage eine Kalaschnikow, eine Granate und einen Revolver durch das Pkw-Fenster in der Donau. Später gab er seinem Vater eine blaue Tasche mit. Dass sich darin eine Rohrbombe befand, verschwieg der 35-Jährige. Wann im Oktober der Prozess gegen die Hauptverdächtigen im Handgranaten-Mord stattfindet, ist noch offen.
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