Grüne auf Wahl-Fang in Transdanubien

Donaucity-Challenge" nennt Maria Vassilakou, Wiens Grüne Vizebürgermeisterin, die Hausbesuchs-Tour, die die kleine Koalitionspartei Montagabend im 22. Bezirk startete. Die Ambitionen der Grünen verlagern sich somit deutlich nach Transdanubien. Die großen Flächenbezirke nördlich der Donau waren bisher eher Brachland für Vassilakou und ihre Mitstreiter.

Die kleinen Sorgen

Verglichen mit den Hochburgen wie Neubau oder Mariahilf war das weite Land jenseits der Donau für die Grünen bislang ein schwieriges Terrain. Während man etwa im siebenten Bezirk bei den letzten Gemeinderatswahlen 29,42 Prozent der Stimmen für sich beanspruchen konnte, waren es in der Donaustadt magere 7,41 Prozent – weit unter dem Wiener Gesamtwahlergebnis (siehe Grafik). Aber: Gemessen an der Anzahl der Stimmen haben mehr Donaustädter die Grünen gewählt als Bewohner von Neubau. 5652 Wähler gaben den Grünen vor fünf Jahren im 22. Bezirk ihre Stimme, 4118 im Siebenten.

Das erklärt, warum der Koalitionspartner der SPÖ im Wahljahr 2015 auch im roten Kernland fischen will: Ein Prozentpunkt mehr in der Donaustadt bringt fast sechs Mal so viele Stimmen, wie eine ähnliche Steigerung in einer der grünen Hochburgen. Zudem wächst der 22. Bezirk enorm. "Es ziehen viele junge Familien hin, die wir überzeugen wollen", heißt es aus dem Büro der Vizebürgermeisterin.