Große Drogen-Razzia am hippen Yppenplatz

Auf dem Yppenplatz ist die junge Szene zum Faktor geworden.
Junge Szene, aufgeregte Wirte: Seit zwei Wochen setzt das Landeskriminalamt verstärkt Maßnahmen am Yppenplatz.

Störend sind sie schon, die ganzen Polizisten", sagt Ivan Filipovic, Betreiber eines Kaffeehauses am Yppenplatz. Dort, in Ottakring gibt es unter den Gastronomen aktuell nur ein Thema: die Drogenrazzien der Wiener Polizei.

Filipovic ist nicht der Einzige mit einer klaren Meinung. Nach der Neueröffnung beliebter, moderner Lokalitäten hebt sich das idyllische Ambiente der Gastgärten am Yppenplatz immer mehr vom sonst kargen Ottakring ab. Zu den traditionellen Beisl-Stammgästen haben sich Studenten und junge Bobos dazugesellt.

Große Drogen-Razzia am hippen Yppenplatz
ivan filipovic, Gastronom, Yppenplatz
Drogenhandel ist den Behörden da natürlich ein Dorn im Auge. Seit zwei Wochen setzt das Landeskriminalamt verstärkt Maßnahmen am Yppenplatz. Donnerstagabend fand wieder eine Großrazzia statt. 36 Festnahmen und 50 Anzeigen, so lautet die Zwischenbilanz der Polizei.

Sowohl Dealer wie Konsumenten befinden sich im Visier der Ermittler. Am Yppenplatz gehe es weniger um harte Drogen als um Haschisch-Raucher, heißt es vor Ort. Die Polizei hat jedenfalls Suchtmittel in Straßenverkaufsmengen beschlagnahmt.

Beim KURIER-Lokalaugenschein erzählen die Wirte, dass der Drogenhandel am Yppenplatz trotzdem kaum wahrgenommen werde und das Geschäft nicht beeinträchtige. "Das sind doch nur Schönwetter-Drogendealer", sagt Hannes Sturm, Angestellter der hippen Würstelmanufaktur. "Es ist aber gut, dass was gemacht wird, damit die Gegend familienfreundlicher wird."

Große Drogen-Razzia am hippen Yppenplatz
Engelmaier, Cafe, Yppenplatz
Gerald Engelmaier, Besitzer des gleichnamigen Café, meint, die Zahl der Einsätze sei in den vergangenen zwei Monaten stark gestiegen. "Für Kunden ist es schon störend, so viele Polizisten am Platz zu haben. Über die Drogenszene hat sich davor aber niemand aufgeregt."

Seit der Eröffnung einer Fußgängerzone und neuer- Restaurants hat nicht nur das Publikum gewechselt. Auch die Mieten sind gestiegen. Und was sagen die Jungen vor Ort? Eine Gruppe Jugendlicher meinte zum Thema Drogen: In der Josefstädter Straße sei es schlimmer.

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