ESC: Jedes Land bekommt seinen Enzi

ESC: Jedes Land bekommt seinen Enzi
Auch die beliebten Sitzgelegenheiten im MQ sind derzeit vom Song Contest inspiriert.

Für Georgien segelt ein kleines weißes Schiff durch den Hof des Wiener Museumsquartiers, für Russland weht eine Fahne über einem Enzi, der durchgehend mit dem Wort Eins in blau und rot beschriftet ist. 40 österreichische Künstler haben je ein Hofmöbel für ein antretendes Land des Song Contests gestaltet. Am Freitag wurde die Ausstellung eröffnet, zu sehen sind die gepimpten Enzis noch bis 27. Mai.

Manche Künstler glänzen mit Minimalismus: So hat Tex Rubinowitz seinen original blauen Enzi für Israel schlicht mit einer kleinen Messingplatte ausgestattet, auf der „Sitzen ist Jazz. Nicht Israel.“ zu lesen ist. Andere spielen mit Klischees und dem österreichischen Blick auf andere Länder: So hat etwa Irene Wölfl das griechische Hofmöbel in blau-weiß designt, neben griechischen Buchstaben sind die Namen Herakles, Aristoteles oder Sokrates zu lesen. Zusätzlich hat die Künstlerin Versatzstücke von Sesseln montiert, wie man sie von klassischen Griechenlandpostkarten kennt.

Beim irischen Enzi dominiert dagegen grün: Das Kollektiv perlimpinpin hat eine laubenartige Konstruktion mit grünem Kunstrasen entworfen. Hans Glaser thematisiert am slowenischen Möbel dagegen mit u.a. einem Bild des Philosophen Slavoj Zizek und den Schriftzügen „Bad Eisenkappel - Zelezna Kapla“ auch die Beziehung zwischen Österreich und Slowenien.

Landespräferenzen konnten die vom Leopold Museum, der Kunsthalle und dem mumok ausgewählten Künstler nicht angeben: Die ESC-Starter wurden per Los zugeteilt, wie MQ-Direktor Christian Strasser erklärte. Dann habe die „Schichtarbeit“ für die „Euroart“ begonnen - denn erst Mitte April sei festgestanden, dass die Ausstellung in Kooperation mit dem ORF tatsächlich zustande kommen werde. Und manche Enzis sind durchaus aufwendig gestaltet: So ragt etwa für Australien eine lange Stange mit Bumerangs in die Höhe.

Natürlich ist auch Österreich in dem Reigen der Nationen vertreten, wobei eine in Wien lebende Schweizerin ans Werk ging: Nives Widauer designte einen weißen Enzi auf dem in goldenen Versalien zu lesen ist: „Rot / was weiß ich / rot“. Er ist ebenso wie der Rest der Euroart noch bis 27. Mai zu sehen, dann werden die Möbel zugunsten von Nachbar in Not und den Opfern des Erdbebens in Nepal versteigert. Nur vier Stück bleiben vorübergehend im Besitz des Museumsquartiers, sie gelangen dann im Dezember zugunsten von Licht ins Dunkel unter den Hammer.

Im Zuge der Eröffnung des ESC-Village am 17.Mai wird es auch zu Verkehrsbehinderungen kommen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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