Erstes Windrad auf einem Wiener Hausdach installiert

Erstes Windrad auf einem Wiener Hausdach installiert
Besonders geeignet ist das Windrad mit vertikaler Rotationsachse für den urbanen Bereich.

Es war ein kleiner Schritt für die Techniker, aber ein großer für die Zukunft erneuerbarer Energien: Am Donnerstag wurde in Wien erstmals ein Windrad auf einem Dach installiert. Die Windkraft versorgt ab sofort die „Energybase“ der Wirtschaftsagentur in der Giefinggasse in Floridsdorf. Eineinhalb Jahre Windmessung waren der Aufstellung vorausgegangen. „Durch die Konstellation von Bisamberg, Donau und den niedrigen Gebäuden in der Umgebung entsteht hier ein richtiger Windkanal“, sagte Fritz Kittel von der Wirtschaftsagentur Wien.

Tatsächlich pfiff der Wind am Donnerstag ordentlich über das Dach der Energybase, ehe das Windrad in die Verankerung gesetzt werden konnte. Um die Bewilligung für die Aufstellung der 5-Kilowatt-Anlage zu bekommen, mussten zahlreiche technische Probleme gelöst werden. „Vor allem die Frage der Sicherheit und der Lautstärke forderten die Techniker heraus“, sagte Kittel.

Mit einer Lautstärke von maximal 36 Dezibel und zwei getrennten automatischen Vorrichtungen zur Selbstabschaltung wurden diese aber gelöst. Besonders geeignet ist das Windrad mit vertikaler Rotationsachse für den urbanen Bereich auch deshalb, weil es Aufwinde verarbeiten kann. Pro Jahr soll das Windrad bis zu 8000 Kilowattstunden erzeugen. Das entspricht dem Verbrauch eines Einfamilienhauses.

Seestadt

Wie wichtig das Projekt für Wien als Wirtschaftsstandort ist, betonte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien: „Mit der neuen Windkraftanlage übernimmt die Wirtschaftsagentur Wien eine Vorreiterrolle, um herauszufinden, wie effektiv diese Energiequelle in einer Metropole wie Wien eingesetzt werden kann.“

Sollte das Projekt auf der Energybase erfolgreich sein, plant die Wirtschaftsagentur, zwei weitere Windräder auf dem Technologiezentrum Aspern IQ in der Seestadt Aspern aufzustellen.

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