Die neue Copa Cagrana darf nicht Copa Cagrana heißen

Ein Plan der Copa Cagrana.
Namensrecht bleibt bei Pächter Weber, die Stadt muss sich nun einen neuen Namen ausdenken.

Ist die Copa Cagrana in Wien-Donaustadt eine Ortsbezeichnis wie die Copa Capana in Rio de Janeiro? Oder ist sie doch nur ein Fantasiename wie etwa das Lego-Land in Dänemark oder das Euro-Disney in Paris?

Mit dieser kniffligen Frage musste sich nun tatsächlich das österreichische Patentamt auseinandersetzen. In einem elfseitigen Schreiben, das dem KURIER vorliegt und die Stadt bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hat, geht es um dieses zentrale Thema. Denn die Stadt Wien (Rathaus, 1082 Wien) hatte versucht, dem Generalpächter der Copa Cagrana – Norbert Weber – die Namensrechte abspenstig zu machen.

Wie berichtet, möchte Umweltstadträtin Ulli Sima dort ab 2017 ein ganz neues Konzept anbieten. Nach dem Gewinn der Räumungsklage gegen den streitbaren Pächter sieht man sich bereits als endgültiger Sieger.

Patentstreit

Doch jetzt ist fix: Die neue Copa Cagrana darf nicht Copa Cagrana heißen. Die Stadt begründete die gewünschte Löschung des Patents damit, dass der Name bereits zum Allgemeingut geworden ist. Auch auf Speisekarten tauche der Schriftzug aus. Hätte Weber etwas dagegen, dann müsse er aktiv werden. Denn wer sein Patentrecht nicht verteidigt, dem wird es entzogen. Deshalb jagt die Akademie des Filmpreises "Oscar" jedes noch so kleine Unternehmen, das diesen Namen verwendet.

Die Stadt hätte also gute Chancen gehabt, sollte man meinen. Zu klären war zunächst, ob Copa Cagrana ein Ortsbegriff geworden ist. Die Stadt Wien verwies auf Googlemaps, wo die Copa tatsächlich zu finden ist.

Nicht am Stadtplan

Nicht aufgeführt ist sie allerdings auf dem offiziellen Stadtplan von Wien auf wien.gv.at, worauf Weber süffisant in seiner Antwort verwies. Es handelt sich deshalb um einen Namen wie Euro-Disney. Die Stadt solle mal versuchen, diesen aus dem Patentregister zu löschen, unkte der streitbare Pächter.

Martin Jank vom Wiener Gewässermanagement verweist darauf, dass es auch mehrere Schilder mit der Aufschrift "Copa Cagrana" gibt. Die Stadt werde das Urteil nun prüfen. Deshalb wird vermutlich der Name "Copa-Beach", der heuer bereits für den Strand verwendet wurde, beibehalten.

Der streitbare Pächter will übrigens noch in anderer Form zurückschlagen. Jene kleine Wiese auf der heuer der Container der Chaya Fuera stand, hat er noch bis 2018 gepachtet. Dort will Weber im kommenden Jahr ein Fischrestaurant eröffnen, tönt er. "Dafür benötigt er eine Baubewilligung", sagt Jank. "Und die muss er bei der Stadt beantragen. Die wird er wohl nicht bekommen."

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