Baby kam in Auto mit Polizeihilfe zur Welt

Die Eltern mit dem Neugeborenen (Mitte) und die Geburtshelfer.
Rettung verständigt, Kindersitz ausgebaut, werdende Mutter versorgt.

In Wien ist am Freitagnachmittag ein Bub in einem Auto zur Welt gekommen. Die werdenden Eltern waren gerade am Weg ins Krankenhaus und hielten in Meidling Polizisten auf. Diese waren dann als Geburtshelfer tätig und verständigten die Rettung. Wenige Minuten später war Anton auch schon da, der gesunde Bub wurde mit seiner Mutter ins Krankenhaus gebracht.

"Als die Fruchtblase geplatzt ist, bin ich auf die Seite gefahren. Und hinter uns ist ein Polizeiauto gestanden", schilderte Erwin Löbl, der Vater des Buben, der dann auf der Eichenstraße die Streife anhielt. "Hilfe, Hilfe, meine Frau bekommt ihr Kind", sagte er zu den Beamten. Die Geburt war da schon in vollem Gange, das Kind der 35-jährigen Mutter Dolores Plutsch bereits zu sehen.

Dann ging alles sehr schnell. "Wir haben den Kindersitz ausgebaut, aus einem Geschäft eine Decke geholt und die Mutter auf die Rückbank des VW-Transporters gelegt", erinnerte sich Polizist und Geburtshelfer Siegfried Gartner. "Um 14.04 haben wir den Funkspruch abgesetzt." Einige Minuten später traf die Rettung ein, worüber Gartner "sehr froh" war. Und bereits 14 Minuten später, um 14.18 Uhr, war der Bub auf der Welt. Passenderweise wurde "Toni", wie ihn sein Vater nennt, bei der Hausnummer 2a - a wie Anton - geboren, als zweites Kind der Familie.

Dass die Polizei so rasch zur Stelle war bezeichnete Löbl als "sehr praktisch". "Ich konnte mit dem Krankenwagen mitfahren, die Polizisten sind mit meinem Auto ins Krankenhaus gefahren", erzählte er. Bereits nach wenigen Stunden konnte die Familie noch am Freitag das Krankenhaus mit ihrem 51 Zentimeter großem und 3.640 Gramm schweren Buben verlassen. "Wir wollten sowieso ambulant entbinden, dass wir nicht zu lange im Spital sind, weil daheim ist es grundsätzlich gemütlicher", sagte der 45-jährige Vater.

"Die erste Nacht haben wir schon gut verbracht, alle sind glücklich", so Löbl. Schmunzelnd erzählte er, dass die Schwester des Neugeborenen, die 20 Monate alte Ronja, "noch nicht so begeistert über die Konkurrenz ist". "Aber wir haben schon Gespräche gehabt." Sowohl für Gartner als auch für seinen Kollegen Christian Übelbacher war es übrigens die erste Geburt im "Dienst".

Kommentare