Armbruch durch Polizei-Einsatz? Behörde prüft
Ein 57-Jähriger erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Ihm sei bei einer Amtshandlung Ende Dezember der Arm gebrochen worden. Er hat den Sachverhalt angezeigt, die Polizei prüft die Vorwürfe.
Laut einem Bericht der bz-Wiener Bezirkszeitung hatte sich der 57-jährige Mann, dessen linker Arm gelähmt ist, in der Kärntner Straße mit einem Straßenmusiker unterhalten. Er stand dabei auf einem Segway, seinen Hund hatte er an der Leine. Bei dem Tier handelt es sich um einen sogenannten "Listenhund", für dessen Haltung in Wien der Hundeführschein absolviert werden muss. Bei einer Identitätsfeststellung und später auch in der Polizeiinspektion soll die Situation eskaliert und der Mann verletzt worden sein. Laut dem Bericht bemerkte der Betroffene erst nach einigen Tagen eine Verletzung seines gelähmten Arms. In einem Spital wurde ein Bruch diagnostiziert.
"Körperkraft"
Der Mann, der keinen Hundeführschein vorweisen konnte, sollte laut einem Polizeisprecher zur Identitätsfeststellung auf ein Wachzimmer mitkommen. Er habe auf diese Aufforderung aggressiv reagiert und die Polizisten beschimpft, weshalb Verstärkung angefordert wurde, heißt es bei der Polizei. Zwei Mal mussten die Beamten dem Sprecher zufolge "Körperkraft" anwenden, ein Mal in der Kärntner Straße, ein Mal auf dem Weg zum Wachzimmer.
Der 57-Jährige wurde wegen zahlreicher Verwaltungsdelikte angezeigt. Er wiederum erstattete Anzeige wegen schwerer Körperverletzung – darin wird der Vorwurf erhoben, dass die Verletzung durch die Ausübung von Zwangsgewalt erfolgt sei. Die Polizei musste bereits in der Vergangenheit zu Streitschlichtungen ausrücken, an denen der 57-Jährige beteiligt gewesen war.
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