Zwei Hallen für jeweils 5000 Fans

Am Eis schenken sich Klagenfurt und Villach nichts. Was die Sanierung der jeweiligen Hallen betrifft, wird es keinen Sieger geben
Die Zeiten der Luftschlösser sind vorbei. Eishallen in Klagenfurt und Villach werden saniert.

Beim Fasching und beim Eishockey hört sich in Kärnten die Freundschaft zwischen Klagenfurt und Villach auf. Was Neu- beziehungsweise Umbaupläne der jeweiligen Eishallen betrifft, schien die Landeshauptstadt stets federführend zu sein. Eine Fehleinschätzung, wie sich nun zeigt: beide Hallen werden umgebaut und sollen künftig je 5000 Zuschauer fassen.

Seit Wochen werden im Hintergrund in Kooperation zwischen dem Land, den Städten, den Kärntner Messen sowie den Klubs Klagenfurter AC und Villacher SV entsprechende Pläne geschmiedet. "Wir arbeiten an einer Lösung für beide Städte und deren in die Jahre gekommenen Eishallen. Es ist allerdings zu früh, um über Details zu sprechen", hält sich Kärntens Landessportdirektor Arno Arthofer bedeckt. Folgende Projekte liegen jedoch nach KURIER-Informationen auf dem Tisch:

Die Mini-Lösung

In Klagenfurt sind die Zeiten, als man Luftschlösser baute und von einer 9000 Zuschauer fassenden Multifunktions-Arena bei Minimundus träumte, vorbei. Die am Messegelände gelegene bestehende Halle wird aber immerhin saniert. Während die Pläne von Ex-Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) erst eine Zuschauerkapazität von 7200 vorsahen und diese Zahl Monate später auf 6400 korrigiert wurde, ist inzwischen nur mehr von 5000 Plätzen die Rede – wegen der leeren Kassen bei Stadt und Land. "Wir sind für Gespräche offen, aber jeder kennt die angespannte Finanzlage der Stadt", betont Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), dass aus ihrem Topf wenig zu erwarten ist. Die Gesamtkosten für die Sanierung in Klagenfurt dürften zwischen 20 und 25 Millionen Euro liegen.

Selbiges gilt für Villach, wo zusätzlich der Bau einer Trainingshalle um neun Millionen Euro Thema ist. Allerdings sitzt dort das Geld ziemlich locker. "Wir sind sogar bereit, den Landes-Anteil von 4,5 Millionen vorzufinanzieren", teilt SP-Bürgermeister Günther Albel mit. Bisher gab es vonseiten des Landes für diese ungewöhnliche Finanzierungsvariante auf Pump kein Okay. Nun ist jedoch parallel zu Klagenfurt eine Lösung für den Bau der Trainingshalle und den Umbau der Stadthalle – auf der Westseite sind 300 zusätzliche Plätze vorgesehen – in Sicht.

Bundesmittel

Fließen sollen allerdings auch Bundesmittel, weil beide Standorte als Eishockey-Bundesleistungszentrum vorgesehen sind. "Man hört, dass hinter den Kulissen daran gearbeitet wird. Als Verband sind wir natürlich offen, denn Klagenfurt war ja stets als Stützpunkt vorgesehen", betont Dieter Kalt, Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes. Auch Salzburg stand einst als Bundesleistungszentrum zur Debatte. Dort entschloss man sich aber im Jahr 2014 mit Unterstützung von Sponsor Red Bull zum Bau einer eigenständigen Nachwuchsakademie.

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