Zu teure Operation: Ukrainer nicht behandelt

LKH Innsbruck (Archivbild)
"Unüberwindbare finanzielle Hürden aus Innsbruck." Kein Versorgungsauftrag der Klinik.

Maksym ist 17 Jahre alt, schwer krank und braucht eine Darmtransplantation, um zu überleben. Am LKH Innsbruck gibt es erfahrene Mediziner für so eine Operation, doch der junge Ukrainer konnte dort nicht behandelt werden: Dies sei an "unüberwindbaren finanziellen Hürden aus Innsbruck" gescheitert, klagt Olexander Scherba, ukrainischer Botschafter in Österreich.

In der Ukraine ging Maksyms Schicksal zuletzt durch alle Medien. Politiker intervenierten für ihn, Aktivisten sammelten Spenden. Umgerechnet 206.000 Euro kamen zusammen. Das LKH Innsbruck habe dann aber eine lange Liste an Bedingungen gestellt, zählt Scherba auf: Eine Überweisung von 250.000 Euro, eine Garantie einer österreichischen Bank über weitere 250.000 Euro sowie die Übernahme von 61.000 Euro, die andere ukrainische Patienten schuldig geblieben seien.

In indisches Spital gebracht

Bedingungen, die nicht erfüllbar waren. "Ich hoffe, dass dem Jungen in einer Klinik geholfen wird, wo merkantile Überlegungen nicht die Rettung eines Menschenlebens verhindern", rügt der Botschafter. Maksym wurde in ein indisches Spital gebracht.

"Kein Versorgungsauftrag für Ukrainer"

Die Sprecherin der Tirol Kliniken bestätigt diese Summen. Man habe keinen Versorgungsauftrag für Ukrainer und könne nicht "allen Anfragen zu Kostenübernahmen für zumeist sehr teure Behandlungen ausländischer Patienten" stattgeben.

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