Villacher Narren noch immer ohne Chef

"Apotheker" Ali Telesko (links) hat abgesagt, Gernot Bartl soll einspringen
Alles deutet darauf hin, dass der 75-jährige Alt-Kanzler Gernot Bartl ein Comeback feiert.

Lei lustig" gestaltet sich die Suche nach dem neuen Villacher Faschingskanzler. Prominente Narren wie "Apotheker" Ali Telesko oder "Nachzipfer" Hannes Höbinger wollen als Kandidaten nicht zur Verfügung stehen. Alles deutet darauf hin, dass der 75-jährige Alt-Kanzler Gernot Bartl ein Comeback feiert. Die Kandidatenliste wird am Donnerstag erstellt, am 24. September erfolgt die Wahl des neuen Vorstandes.

Diese wurde erforderlich, weil vergangene Woche die Führungsriege der Villacher Spaßgilde nach internen Streitereien zurücktrat und der Job von Faschingskanzler Walter Rudka frei wurde. Seitdem ist auch "Schluss mit lustig" in der "Lei-Lei-Stadt". Niemand wagt nach der großen Narrenkappe zu greifen. Die bekannten Namen wie Telesko oder Höbinger haben bereits im Vorfeld abgewunken. Für Rudka ist der Rücktritt "endgültig. Ich bin draußen, kandidiere sicherlich nicht." Hoch gehandelt wurde in den letzten Tagen der ehemalige Faschingsprinz, Baumeister Karl Glanznig. Der aber meint: "Ich stehe sicher nicht zur Diskussion."

Rainer Ortwin, im Brotberuf Mediziner, führt bis zur außerordentlichen Hauptversammlung am 24. September den Vorsitz. Er betont, dass Kandidaten bis heute, Donnerstag, nominiert werden können. "Wer Interesse hat, ist mir allerdings nicht bekannt", sagt er.

Comeback mit 75?

Und weil offensichtlich niemand Kanzler werden will, kommt Alt- und Ehrenkanzler Gernot Bartl ins Spiel. Der 75-Jährige hatte 27 Jahre lang die einst so begehrte Funktion inne und scheint einem Comeback nicht abgeneigt. "Ich werde alles machen, damit die Gilde auch in Zukunft positiv weitergeführt wird. Im Stich lass‘ ich sie nicht", betont er. Seinen Bibione-Urlaub hat Bartl übrigens zufällig so gebucht, dass er am Donnerstag nach Villach zurückkehrt.

Die traditionellen Faschingssitzungen werden übrigens wie geplant stattfinden, denn ausgerechnet Franz Kleinbichler, der "Minister für Programm und Akteure", ist im Amt geblieben. "Ich darf mich von den internen Querelen nicht beeinflussen lassen. Die Nummern für 2016 stehen, jetzt beginnt die Feinabstimmung", beruhigt Kleinbichler die Fangemeinde. Am Faschingsdienstag 2016 wird zum 53. Mal ein Mitschnitt des Programms im ORF gezeigt.

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