Sechsjährige vergewaltigt: Britischer Soldat verurteilt

Strafprozess in Wels
Tirol. "Es ist nicht möglich, ein angemessenes Urteil für so eine Tat zu finden", so der Richter.

Ein britischer Elitesoldat ist am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht wegen des Verbrechens der Vergewaltigung und des schweren sexuellen Missbrauchs zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der 30-Jährige soll Ende November in Neustift im Stubaital in ein Einfamilienhaus eingedrungen sein und sich an einem sechsjährigen Mädchen vergangen haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

Die Verteidigung meldete Berufung an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Richter Norbert Hofer meinte in Richtung des Angeklagten, der sich schuldig bekannt hatte, dass es der "übelste Missbrauch des körperlichen Wohls eines Kindes und Hausrechts der Familie" gewesen sei. Er habe sexuelle Handlungen gesetzt, die schwerlich zu überbieten seien. "Es ist nicht möglich, ein angemessenes Urteil für so eine Tat zu finden", betonte der Richter.

Weiterer Missbrauchsvorwurf

Nach dem Schuldspruch ist am Innsbrucker Landesgericht ist ein weiterer Missbrauchsvorwurf bekannt geworden. Der Richter hatte in seiner Urteilsbegründung gesagt, dass es im Rahmen des "Adventure Camp" der britischen Armee zu einem zweiten Übergriff gekommen war.

Auf Anfrage der APA erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr, dass sich der betreffende Vorfall wenige Tage vor der Vergewaltigung der Sechsjährigen in Neustift im Stubaital ereignet habe. Der Soldat soll sich dabei in einem Hotelzimmer an einer schlafenden Frau vergangen haben. Diese sei aber während des Versuchs aufgewacht und der Brite habe von der Frau abgelassen.

Die österreichischen Behörden hatten Großbritannien um Übernahme der Strafverfolgung gebeten, deshalb werde es in Österreich zu keinem Verfahren kommen.

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