Schlechter Scherz für Youtube: Passanten in Innsbruck mit Waffe bedroht

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Polizei sucht nach mit Faustfeuerwaffe bedrohte Opfer und Tatverdächtigem.

Es war ein Scherz, aber ein besonders schlechter: Zwei Männer haben einen Passanten in der Universitätsstraße in Innsbruck für ein YouTube-Video à la "Versteckter Kamera" mit einer Faustfeuerwaffe bedroht. Das Video, das Ende Juli online gestellt worden war, zeigt, wie einer der Verdächtigen einem Mann eine Waffe an den Rücken hält. Er drängt ihn dazu, mit ihm mitzukommen, berichtete die Polizei am Dienstag.

Verdacht der Nötigung

Erst nach einigen Metern wird das Opfer aufgeklärt und ihm die Kamera gezeigt. Ein 23-jähriger Österreicher wurde bereits als einer der Verdächtigen ausgeforscht. Man habe mit ihm jedoch absichtlich noch nicht gesprochen, da man zuerst das Opfer befragen wolle, sagte Chefinspektor Ernst Kranewitter zur APA. "Wir müssen zuerst wissen, wie sich die Sache für das Opfer dargestellt hat", erläuterte der Polizist. Die Staatsanwaltschaft gehe derzeit jedoch davon aus, dass der Verdacht der Nötigung bestehe.

Nach dem zweiten Verdächtigen sucht die Polizei noch. Er sei 20 bis 30 Jahre alt, habe eine schmale Statur, kurze, hellbraune Haare, einen Vollbart und trage eine Brille. Außerdem spreche er bosnisch und deutsch. Das Opfer ist laut Polizei 50 bis 60 Jahre alt, ebenfalls von schmaler Statur und war mit einer blauen Jean und einem hellkarierten Hemd bekleidet. Die Exekutive bat das Opfer sich beim Stadtpolizeikommando Innsbruck zu melden.

"Prank-Channels" besonders umstritten

Sogenannte "Prank-Channels" (zu Deutsch: "Streichekanäle") erfreuen sich auf YouTube besonders großer Beliebtheit - und haben sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Roman Atwood, einer der bekanntesten Youtuber dieses Genres, hat mehr als 9,5 Millionen Follower. Für Diskussionen sorgten in den USA zuletzt mehrere Streiche, bei denen als Araber verkeidete Youtuber einen Rucksack in eine Menschenmenge warfen und wegrannten. Die Youtuber rechtfertigten sich, dass sie damit lediglich die Vorurteile der (weglaufenden) Menschen zeigen wollten.

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