Salzburg: Rauferei zwischen Flüchtlingen

Salzburg: Rauferei zwischen Flüchtlingen
In einer Warteschlange an der Grenze kam es zu einem Handgemenge. In Saalfelden randalierte ein Asylwerber.

Nicht nur körperlich, auch psychisch sind einige der Flüchtlinge, die in Salzburg zu Hunderten am Grenzübergang Freilassing auf die Einreise nach Deutschland warten, am Ende ihrer Belastbarkeit. In der Warteschlange kommt es Einsatzkräften zufolge öfters zu Spannungen. Am Mittwoch attackierte ein 22-jähriger Afghane einen 18-jährigen Syrer. Der jüngere wurde leicht verletzt, so die Polizei.

Laut Zeugen des Vorfalls war es auf der Saalachbrücke zu einer Auseinandersetzung zwischen Afghanen und Syrern gekommen. Es soll auch ein Messer im Spiel gewesen sein. "Es wurde aber kein Messer aufgefunden", erklärte Polizeisprecherin Karin Temel auf APA-Anfrage. Der 22-Jährige wurde festgenommen. Er habe gestanden, dass er den 18-Jährigen mit einer Stange verletzt habe.

Der verletzte Teenager wurde ambulant behandelt. Er hat polizeilichen Angaben zufolge an der Schulter und an der Hand leichte Verletzungen erlitten. Der Grund des Streits war vorerst unklar.

Raufhandel in Saalfelden

In Saalfelden hat in der Nacht auf Donnerstag ein alkoholisierter Asylwerber aus Syrien in einer Asylunterkunft für Aufregung gesorgt. Der 31-Jährige war laut Polizei um 2.00 Uhr in Rage geraten. Er habe dabei ohne jeglichen Grund die Unterkunft verwüstet und im Anschluss die Türe eines vor dem Gebäude abgestellten Fahrzeuges eingetreten. Der Mann wurde nach der Tat im Zentrum von Saalfelden von der Polizei angehalten. Ein Alkohol-Vortest ergab 0,8 Promille.

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In Salzburg wird der "Rückstau" an gestrandeten Flüchtlingen größer. Am Mittwoch sind rund 2.100 Menschen in der Mozartstadt angekommen, etwa 1.500 schafften an diesem Tag auch die gewünschte Einreise im benachbarten Bayern. Vor allem am Hauptbahnhof spitzt sich die Lage zu, die Nacht haben rund 1.300 Personen hier verbracht, sagte Christian Blaschke vom Büro des Landeshauptmannes zur APA.

"Das hält das System nicht aus"

"Das ist zu viel, das hält das System nicht aus", betonte der Sprecher. Entspannung gab es am Donnerstag vorerst nicht wirklich. Gegen Mittag hielten sich immer noch 1.200 Flüchtlinge am Bahnhof und in der dazugehörigen Tiefgarage auf, obwohl die deutschen Behörden am Vormittag wieder einen Sonderzug mit etwa 450 Passagieren übernommen haben. Am Grenzübergang warteten gegen Mittag rund 450 Weiterreisende, 200 davon bei leichtem Regen und acht Grad Außentemperatur im Freien direkt auf der Brücke, der Rest hatte das zum Notquartier umfunktionierte ehemalige Zollgebäude aufgesucht, wo es warmes Essen, Getränke und hygienische Versorgung gab.

Das Notquartier im ehemaligen Asfinag-Gebäude bei Salzburg-Mitte wurde weiterhin bestenfalls als kurze Verpflegstation angenommen. Am Donnerstagvormittag wurden dort gerade einmal 80 Flüchtlinge gezählt. Ein Ausblick auf den restlichen Tag sei schwierig, sagte Blaschke. Möglicherweise könne am Abend noch ein Sonderzug nach Deutschland fahren, "aber wir haben noch keine genauen Informationen".

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