Österreicher kämpfen für slowakischen Erzbischof
Es geht um Spendengelder an den Vatikan, die Absetzung eines beliebten slowakischen Erzbischofs und die Achtung der Menschenrechte in der katholischen Kirche. Begonnen hat die Causa um den Erzbischof von Trnava, Róbert Bezák, am 1. Juli 2012. Damals wurde er von Papst Benedikt ohne Angabe von Gründen abgesetzt. Kirchen-Kenner halten unter anderem seine liberale Einstellung für den Auslöser.
Außerdem soll Bezák geheime Konten seines Vorgängers entdeckt und im Vatikan gemeldet haben. Dort stieß seine Offenheit aber anscheinend vielen übel auf. „Der Erzbischof wurde aus dem Weg geräumt. Der Vatikan wollte sich schützen“, erklärt der Vorsitzende der Plattform „Wir sind Kirche“, Hans Peter Hurka. Zu Bezáks Unterstützern zählt auch der ehemalige österreichische Vizekanzler Erhard Busek: „Die katholische Kirche ist ein absolutistisches System und es ist daher unrealistisch, Bezáks Rehabilitation schnell zu erreichen.“ Dennoch kämpfen seine Unterstützer weiter. Es gehe um die Wahrung der Menschenrechte in der Kirche.
Protest bislang erfolglos
Die öffentliche Solidarität gegen die kritisierte „römische Willkür“ blieb bisher vom Heiligen Stuhl unbeachtet. Sowohl eine Internetpetition von 15.000 Slowaken, als auch persönliche Schreiben von Unterstützern blieben unerhört. Vor dem Rücktritt des ehemaligen Papstes Benedikt wurde dem Ex-Erzbischof Bezák schließlich ein Medienverbot erteilt.
Hoffen auf Papst Franziskus
Religionssoziologe Paul Zulehner sieht im neuen Pontifex eine neue Chance für die Rehabilitierung Bezáks: „Was der Erzbischof in der Slowakei war, ist Papst Franziskus in Rom. Bischöfe fahren mit Koffern voll Geld in den Vatikan. Es gibt keine Transparenz.“ Ob sich mit dem neuen Papst was ändern wird bleibt fraglich. Die Petition der österreichischen Unterstützer endet mit 31. März 2014. Dann werden die Unterschriften an Papst Franziskus übergeben.
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