"Nebenjob" als Einbrecher: 450.000 Euro Schaden

"Nebenjob" als Einbrecher: 450.000 Euro Schaden
38-Jähriger legte falsche Spuren und ging professionell ans Werk. Sogar Einbruchswerkzeug bastelte er selbst.

Rund neun Jahre lang ging ein Steirer einer Art Zweitberuf nach: Nach seinem Job soll er sich als Einbrecher betätigt haben. Und das "durchaus professionell", wie ein Polizist anmerkte.

Vereinslokale, Schulen, Gemeindeämter, Gasthäuser oder Geschäfte: Der mittlerweile 38-Jährige soll nicht wählerisch gewesen sein, wenn es um das Ziel seiner Einbrüche ging. Allerdings soll er jeden Coup sorgfältig geplant haben, hieß es bei der Polizei: So habe er die Gebäude zuvor tagelang beobachtet und ausgekundschaftet, seinen Wagen in den Tatnächten mindestens einen Kilometer entfernt geparkt und Einbruchswerkzeug selbst hergestellt. Seine Spuren soll er nicht nur verwischt haben, sondern bewusst falsche gelegt haben.

Seit 2007

102 Einbrüche sollen so seit 2007 in der Steiermark, aber auch im Burgenland zusammengekommen sein: Die Beute soll rund 230.000 Euro wert gewesen sein, der Sachschaden betrug 220.000 Euro. Großteils hatte es der Mann laut Polizei auf Geld 80.000 Euro in bar waren unter seiner Beute , aber auch auf Werkzeug abgesehen. Aufgefallen ist er jahrelang nicht: Der Steirer hatte einen Job, war bisher nicht vorbestraft. Weil er allein lebte, bekam niemand seine nächtlichen Ausflüge mit.

Aufgeflogen ist der 38-Jährige Mitte Februar in Mürzzuschlag, was die Polizei allerdings erst gestern bekannt gab. Weil sich die Einbrüche in Büros von Berufsförderungsinstituten im Bezirk häuften, wurden die Gebäude überwacht. In der Nacht zum 12. Februar ertappten Polizisten den 38-Jährigen in flagranti, er ist geständig und wartet in die Justizanstalt Leoben auf den Prozess. Über sein Motiv schwieg er noch: Laut Polizei war er in keiner finanziellen Notlage.

Kommentare