Liste Fritz fordert Aufklärung bei Hypo Tirol

Die Tiroler Landesbank war in der Vergangenheit immer wieder für böse Überraschungen gut.
Die Liste Fritz will wissen, wie es um das mögliche Risiko von Fremdwährungsanleihen steht.

Mit einer schriftlichen Landtagsanfrage möchte die Liste Fritz geklärt wissen, wie es um das mögliche Risiko von Fremdwährungsanleihen der Hypo Tirol steht. Wie das Profil am Montag berichtete, hat die Landesbank zwischen 2005 und 2007 Anleihen für Fremdwährungen im Wert von einer Milliarde Euro ausgegeben. Die Tilgung müsse in den folgenden zwei Jahren erfolgen. Die Kosten dafür würden aber bei 1,6 Milliarden Euro liegen. Ob das drohenden Minus abgesichert wurde, wollte die Hypo laut dem Wochenmagazin auf Anfrage nicht beantworten.

Das macht die Liste Fritz stutzig. Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider will wissen "ob bei der Landesbank Hypo Tirol schon wieder Gefahr in Verzug ist. Angesichts des beschriebenen Milliardenvolumens sind Schweigen, Nicht-Antworten und Aussitzen untragbar und unbefriedigend."

Gefordert sieht sie Verantwortlichen bei der Hypo Tirol sowie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Besonders interessiert Haselwanter-Schneider, ob neuerlich Verluste drohen und ob diese im Falle abgesichert sind. Das Misstrauen gründet in den Vergangenheit. Wie bereits mehrfach berichtet, hat die Hypo Tirol vor allem zwischen 2003 und 2008 im Zuge eines massiven Expansionskurs Geld im großen Stil versenkt.

Allein in Italien mussten Kredite in Höhe von 120 Millionen Euro abgeschrieben werden. Das Landesunternehmen war letztlich auf einen Zuschuss seines Eigentümers in Höhe von 220 Millionen Euro angewiesen. Ein Rechnungshofbericht zeigte enorme Kontrolldefizite auf.

Überrascht zeigten sich die Hypo-Verantwortlichen zuletzt auch von der Solidarhaftung der Länder-Hypos bei der Pfandbriefstelle, die durch den Zahlungsstopp der Heta (Nachfolgebank der Hypo Alpe Adria) schlagend wurde. 38,7 Millionen Euro wurden zurückgestellt, wodurch die Hypo Tirol in die Verlustzone gerutscht ist, wie die Bank vergangene Woche bekannt gab. Bereits im Vorfeld war klar, dass das Land Tirol vorerst auf Dividenden aus seinem Bankunternehmen verzichten muss.

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