HCB-Skandal: Umweltmediziner ortet Missbrauch

„Vertrauensarzt“ im Görtschitztal: Hans-Peter Hutter.
Das Team Stronach Kärnten fordert die Ablöse von Hans-Peter Hutter.

Das Team Stronach Kärnten (TS) fordert die Ablöse von Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der als Vertrauensarzt für die Bevölkerung im mit Hexachlorbenzol kontaminierten Görtschitztal fungiert. Stein des Anstoßes ist, dass Hutter als Testimonial für die Firma "Baumit" verwendet wird, die mit dem "w&p"-Zementwerk in Klein St. Paul verflochten ist, das wiederum für die HCB-Emissionen verantwortlich gemacht wird.

TS-Landesrat Gerhard Köfer nennt Hutter "Werbestar" und "untragbar als Vertrauensarzt". Ihren Anfang nahm die Geschichte mit zwei Sätzen, die Hutter im Jahr 2010 für die Firma "Baumit" authorisiert hat, als die Meduni Wien eine spezielle Wandfarbe aus dem Hause des Baustoffherstellers analysierte. "Luft-Ionen beeinflussen das vegetative Nerven- und das Herz-Kreislauf-System positiv. Eine höhere Luft-Ionen-Konzentration führt zu einem Ausgleich von An- und Entspannung und verbessert die Konzentrationsfähigkeit." Lediglich diese Zeilen habe er genehmigt, betont Hutter. Von Firmen-Verflechtungen habe er keine Ahnung gehabt.

Dass er vom Unternehmen plötzlich in Wort und Bild als Testimonial "missbraucht" werde, mache ihn fassungslos. "Das habe ich nie bewilligt. Ich bin ja nicht der Hans Krankl, habe keinerlei Werbeauftritte angestrebt und in diesem Zusammenhang auch nie Geld erhalten", betont der Professor. "Baumit hat sich für das Vorgehen entschuldigt, damit ist das Thema für mich erledigt."

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