Vergewaltigter Österreicherin droht Haft
Einen Albtraum dürfte momentan eine junge Österreicherin in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) durchleben. Die Frau soll am 2. Dezember von einem Polizistensohn in der Tiefgarage ihres Fünf-Sterne-Hotels vergewaltigt worden sein. Als sie bei der Polizei Anzeige erstattete, wurde sie (positiv) auf Alkohol getestet. Nun wird ihr vorgeworfen, alkoholisiert freiwilligen Sex gehabt zu haben, ohne mit dem Partner verheiratet zu sein, berichtet die englischsprachige Tageszeitung Gulf-News. Auf die der Frau angelasteten Delikte steht in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine mehrmonatige Gefängnisstrafe.
Der Fall ähnelt sehr stark jenem der Norwegerin Marte Deborah Dalelv, der im Sommer weltweit für Schlagzeilen sorgte. Sie war ebenfalls vergewaltigt worden. Doch wegen Alkohols und freiwilligen (unverheirateten) Sex wurde sie anschließend zu 16 Monaten Haft verurteilt. Erst nach internationalen Protesten wurde Dalelv auf freien Fuß gesetzt.
Der Vorfall dürfte auf der gleichen Polizeistation im Stadtteil Bur Dubai angezeigt worden sein. Laut dem Zeitungsbericht soll es sich um eine Mittzwanzigerin aus Österreich handeln. Nähere Angaben zu ihrer Identität gab es nicht. Die österreichische Botschaft machte keine näheren Angaben zu dem Fall. Bestätigt wurde jedoch der Vergewaltigungsvorwurf einer österreichischen Touristin und dass sie nicht in Haft ist.
Heirat
Die Frau soll vom Vater des mutmaßlichen Vergewaltigers gedrängt worden sein, einvernehmlichen Sex zuzugeben. Ihr wurde von den Behörden laut dem Artikel geraten, ihren Peiniger zu heiraten – dann wäre alles in Ordnung. Derzeit sind die Ermittlungen noch im Gange. Die Österreicherin soll Urlaub in Dubai mit Freundinnen gemacht haben. Nach einem Barbesuch sei sie mit dem mutmaßlichen Vergewaltiger zu einer weiteren Party mitgefahren. Er brachte sie anschließend zurück in ihr Hotel. Im Auto soll er über sie hergefallen sein. Die Österreicherin sprang danach aus dem Auto und schrie um Hilfe. Hotelgäste alarmierten daraufhin die Polizei.
Offenbar vermutet die Polizei, die junge Frau habe dem Jemeniten Sex gegen Geld angeboten. Im Verhör soll sie allerdings angegeben haben, dass sie in Österreich einen Job hat und auf so ein Geld nicht angewiesen sei. Tatsächlich wäre es wohl undenkbar, dass die Frau Geld für eine Reise ins teure Dubai ausgibt und in einem Fünf-Sterne-Hotel wohnt, um sich dort als Prostituierte im Parkhaus zu verdingen.
Wo die Österreicherin derzeit untergebracht ist, ist unklar. Die Norwegerin Dalelv musste einige Tage in Haft verbringen, dann ihren Pass abgeben und wochenlang im Land bleiben.
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