Bären: Zwei Tatorte, aber nur ein "Verdächtiger"

„Amtsbekannt“ ist jener Braunbär, der in Kärnten sein Unwesen treibt. Den Sender streifte er wieder ab.
Ein hungriger Bär dürfte in unterschiedlichen Tälern Bienenstöcke geplündert haben.

Ein ausgesprochen hungriger Braunbär streift derzeit in Kärnten durch das Gail- und Gitschtal. Vorerst hat er es nur auf Bienenstöcke abgesehen. Dass er auch ein Schaf verletzt haben soll, reiht Bärenanwalt Bernhard Gutleb in die Kategorie "Jägerlatein" ein.

In Matschiedl bei St. Lorenzen im Gitschtal und in der Winkler Aue bei St. Stefan im Gailtal ereigneten sich am Wochenende die Angriffe auf Bienenstöcke. 13 Stöcke eines 45-jährigen Angestellten wurden komplett zerstört, im zweiten Fall wurden zwei ausgeräumt. Der 79-jährige Besitzer behauptet zudem, dass der Bär einem seiner Schafe Kratzspuren zugefügt habe – eine Erzählung, der Gutleb widerspricht. "Es handelt sich in den Fällen um ein und den selben Bären. Er ist 15 bis 20 Jahre alt, extrem groß, 250 Kilo schwer, sehr erfahren und war nie auffällig. Wir kennen ihn, weil er vor zwei Jahren gefangen und mit einem Sender ausgestattet wurde. Den hat er leider nach einem Monat abgestreift, aber wir finden in dieser Region stets DNA-Spuren von ihm", betont Gutleb.

Die beiden "Tatorte" liegen rund 20 Kilometer voneinander entfernt. "So ein ausgewachsenes Männlein legt in einer Nacht locker 30 bis 40 Kilometer zurück", sagt Gutleb. Zehn bis 15 Bären werden aktuell in Kärnten vermutet; viele finden ihren Weg nach Österreich über Slowenien.

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