Alpinisten zurückgekehrt, Zustand des Tirolers stabil

OeAV-Generalsekretär Robert Renzler hat ein Notfall-Team zur Unfallstelle in den französischen Alpen geschickt, das die Ereignisse nachzeichnet.
Französischer Bergführer bestätigt: Unfall sei nicht vorhersehbar gewesen.

Wohlauf und zurück bei ihren Familien in Österreich und Bayern sind die sieben Alpinisten, die das Lawinenunglück in den französischen Alpen überlebt haben. Eine elfköpfige Gruppe war im Ecrins-Massiv am Col Emile Pic unterwegs. In einer Höhe von rund 3400 Metern hatte sich ein Schneebrett gelöst, drei Menschen starben. Positive Neuigkeiten gibt es von jenem schwer verletzten Tiroler, der im Krankenhaus von Grenoble behandelt wird: Die Familie beschreibt seinen Zustand als "stabil".

Mit drei Bussen hatten die sieben Gruppenmitglieder sowie zwei Mann des Notfalldienstes des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) in der Nacht auf Ostersamstag ihre Heimreise angetreten. Unter den Rückkehrern befanden sich auch jene beiden Bergführer aus Tirol und der Steiermark, die am Donnerstag von den französischen Behörden einvernommen worden waren und gegen die wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird.

Ein französischer Kollege erklärte in einem Interview mit dem TV-Sender Europe1, der Unfall sei nicht vorhersehbar gewesen, und die Österreicher hätten sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Der OeAV hatte zwei Bergführer zur Unfallstelle im Ecrins-Massiv geschickt, um die Vorgänge nachzuzeichnen. Generalsekretär Robert Renzler betonte, dass seine Organisation kein Urteil abgeben dürfe: "Unser Wissensstand deckt sich jedoch mit jenem des französischen Kollegen vor Ort. Es handelte sich um ein äußerst hartes Schneebrett, das nicht einzuschätzen war."

Er glaubt übrigens, dass ein etwaiges Gerichtsverfahren in Österreich stattfinden würde: "Es sind nur Österreicher beteiligt. In der Regel werden Verfahren in solchen Fällen an das entsprechende Land verwiesen."

Die Familie des jungen Osttirolers, der nach wie vor in Grenoble im Spital liegt, ließ unterdessen ausrichten, dass sein Zustand "stabil" sei. Die Angehörigen sind in Frankreich und bangen am Krankenbett.

Gestorben ist hingegen am Samstag jener 70-Jährige, der vor zwei Wochen in Fusch an der Glocknerstraße im Pinzgau von einer Lawine verschüttet worden war. Der pensionierte Eisenbahner war von den Schneemassen gegen einen Baum gedrückt worden.

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