11.000 Landesbedienstete drohen mit Streik

Zwei Stunden dauerten am Mittwoch die Gehaltsverhandlungen zwischen dem Land Kärnten und den Landesbediensteten. Zwei Stunden, in denen sich die Fronten extrem verhärteten: das Land bleibt auf seinem Standpunkt, dass aufgrund der finanziellen Situation eine Nulllohnrunde unvermeidbar sei, somit drohen nun 11.000 Landesbedienstete mit Stillstand und Streik.

Zumindest die Abgeltung der Inflation von 1,06 Prozent fordert Arnold Auer. Seine Stimme hat Gewicht, kämpft er doch als Landeschef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und als Zentralbetriebsrat der Spitäler. "Es ist denkunmöglich, dass wir unter der Marke bleiben, die auf Bundesebene außer Streit steht", deponiert er.

Sechs Millionen Euro

Doch das Land sieht keinerlei Spielraum. "Ich bin der Letzte, der eine Nulllohnrunde will. Aber die derzeitige finanzielle Situation ist dramatisch. Wie ein Damoklesschwert hängt die Haftungsfrage bei der Hypo-Abbau-Bank HETA über Kärnten", deponiert Landeshauptmann und Personalreferent Peter Kaiser (SPÖ). Alleine die geforderte Inflationsabdeckung würde sich mit Mehrkosten in der Höhe von sechs Millionen Euro niederschlagen – zwei für die Beamtenschaft, vier für die 7000 Mitarbeiter der Krankenanstalten.

"Die HETA-Haftungen betragen elf Milliarden. Da werden wir wegen sechs Millionen sicher nicht in die Insolvenz schlittern. Falls das Land auf seiner Position beharrt, gibt es Maßnahmen bis hin zum Akutbetrieb in Krankenhäusern und Dienst nach Vorschrift bei den Beamten", macht Auer deutlich.

Gernot Nischelwitzer, als Personalvertreter der Landesbediensteten ebenfalls in die Verhandlungen eingebunden, konkretisiert den Ideenreichtum der Beamtenschaft: "Falls keine Lohnerhöhung kommt, werden Förderzusagen verlangsamt bearbeitet, der Aktenlauf schreitet nicht so rasch voran. Oder wir streichen Überstunden beim Winterdienst, wenn es schneit. Dann herrscht Stillstand im Land", droht er.