Nur jeder zweite Oberösterreicher fährt mit den Öffis

Klimafreundlich unterwegs: Jeder dritte Oberösterreicher nutzt im Alltag mehrmals pro Woche das Fahrrad
Im Bundesländervergleich zeigt sich Aufholbedarf bei der Nutzung von Bus, Bahn und Bim – aber auch beim Rad.

Die Wiener – und das ist keine große Überraschung – sind die fleißigsten Öffi-Nutzer. Laut einer Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fahren 88 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahre in der Bundeshauptstadt zumindest gelegentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf dem zweiten Platz folgt Vorarlberg. Hier nutzen zwei Drittel das Öffi-Angebot, in Tirol und Salzburg sind es noch 62 bzw. 59 Prozent der über 16-Jährigen.

Oberösterreich liegt gleichauf mit Niederösterreich und der Steiermark im unteren Mittelfeld: Nur jeder Zweite steigt zumindest gelegentlich in Bus, Bahn oder Straßenbahn. "Die Bereitschaft klimafreundlich mobil zu sein, ist oft größer, als die Möglichkeit, es zu tun", sagt Markus Gansterer vom VCÖ. Denn aufgrund gravierender Fehler bei der Siedlungspolitik und in der Raumordnung könnten Alltagsziele wie der Arbeitsplatz oder Supermärkte viel zu oft nur mit dem Auto erreicht werden.

Das zeige sich in Oberösterreich auch bei der Fahrradnutzung: Regelmäßig in die Pedale tritt nur jeder Dritte, in Vorarlberg ist es bereits jeder Zweite. Der VCÖ fordert deshalb eine Raumordnung, die auf die Reduktion des Individualverkehrs abzielt, und einen Ausbau der Infrastruktur für Gehen und Radfahren. So müsse jede Siedlung durch Geh- und Radwege mit dem nächstgelegenen Ortszentrum verbunden sein.

Großen Aufholbedarf sieht der VCÖ auch beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs: OÖ sei das einzige Bundesland ohne S-Bahn und die Anbindung vom Ballungsraum Linz ins Mühlviertel verbesserungswürdig.

Kommentare