Linzer Med-Fakultät schreibt Professuren aus – Uniklinik wird zweitgrößtes Spital

Symbolbild
Bis 2028 sind in Linz 28 Lehrstühle zu besetzen. Drei Spitälerverschmelzen zu Kepler-Klinikum.

Noch hat die Medizin-Fakultät der Linzer Johannes Kepler Universität keinen eigenen Campus. Die ersten 60 Studenten begannen im Vorjahr in Graz ihre Ausbildung zum Arzt.

In Oberösterreich laufen unterdessen die Vorbereitungen für den regulären Studienbetrieb. Das 105 Millionen Euro teure Campusgebäude soll 2021 fertiggestellt werden, ein Architekturwettbewerb wird demnächst ausgeschrieben.

Als Verwaltungseinheit wurde Mitte Jänner die Kepler Universitätsklinikum GmbH offiziell gegründet. Diese hat vorläufig in der Blutzentrale des Roten Kreuzes in Linz ihr Quartier bezogen. Eigentümer sind das Land Oberösterreich (74,9 Prozent) und die Stadt Linz (25,1 Prozent). Als Geschäftsführer wurden Elgin Drda und Heinz Brock bestellt.

Unter der Dachmarke Kepler-Klinikum werden drei bestehende Krankenhäuser zusammenwachsen: Das AKh Linz, die Landesnervenklinik Wagner-Jauregg und die Landesfrauen- und Kinderklinik. Insgesamt verfügen die Spitäler über 1825 Betten und werden damit nach dem Wiener AKh (2116 Betten) zur zweitgrößten Krankenanstalt Österreichs. Aber nicht nur die Namen, auch die rund 6000 Mitarbeiter müssen zusammenfinden, davon 736 Ärzte, 2458 Pflegekräfte und 1397 Verwaltungsbedienstete.

Heute, Mittwoch, startet dazu ein Strategieprozess in Kooperation mit der kollegialen Führung der drei Spitäler. Die einzelnen Abteilungen sollen zusammengeführt, Spezialfächer aber als Departments erhalten bleiben – etwa in der Anästhesie, in der rund 300 Mitarbeiter, davon 100 Ärzte, tätig sein werden.

50 Abteilungen

Die Hälfte der etwa 50 Abteilungen soll künftig weiter von Primarärzten geführt werden. Dem Rest stehen Professoren vor, denen neben der medizinischen Versorgung auch Aufgaben in Forschung und Lehre zufallen.

Zunächst werden die Lehrstühle für Augenheilkunde, Herz-, Gefäß- und Thorax-Chriurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Neurochirurgie, Pathologie und Molekularpathologie sowie für Psychiatrie besetzt.

Die Auswahlverfahren sollen etwa ein Jahr dauern. Erwartet werden auch internationale Bewerber für Professuren. Am schwierigsten, geeignete Kandidaten zu finden, dürfte es im Fach Pathologie werden.

Bis 2028 sind an der Medizinischen Fakultät weitere 21 Lehrstühle zu besetzen.

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