Zeugnis gefälscht, weil Mutter Druck machte

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
40-Jähriger wollte Professor sein. Jetzt saß er vor dem Richter.

Herr H. aus dem Mostviertel hat in akademischer Hinsicht eigentlich recht viel erreicht. Er hat ein abgeschlossenes Doktorats- und Magisterstudium in der Tasche, auf seine Titel ist er stolz.

Seiner Mutter, so erzählt es der 40-Jährige Richter Slawomir Wiaderek, war dies aber zu wenig. Sie übte Druck auf ihren Sohn aus, weil dieser nicht habilitiert ist. Auch der fehlende Professorentitel störte sie sehr. Deswegen gab es auch immer wieder Streit.

Deshalb fasste H. einen Entschluss, der in einer Anklage wegen des Vergehens der Fälschung besonders geschützter Urkunden endete. Der Mostviertler bastelte sich eine Verleihungsurkunde der Universität Wien und marschierte damit in die zuständige Magistratsabteilung in St. Pölten, um sich dort den Titel auch in seinen Pass eintragen zu lassen.

Doch das geschulte Auge eines Mitarbeiters konnte er nicht überlisten, der Schwindel flog auf. Jetzt ist die Sache Herrn Doktor sichtlich peinlich. "Mir ist da ein Wahnsinnsfehler passiert. Es ist mir alles sehr unangenehm", sagte der Angeklagte.

Das Urteil in dem Prozess war schnell gefällt. H. fasste eine Geldstrafe aus. Nicht rechtskräftig.

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