Räuber fanden statt Geld nur Zettel
Ein Überfall zwischen Gangsterfilm und Tragikomödie: Mit einem vorgetäuschten Autounfall stoppten Kriminelle am Freitagmorgen im Bezirk Baden, NÖ, einen vermeintlichen Geldtransporter. Die Räuber gingen professionell vor, doch als sie den Wagen durchwühlten, fanden sie statt des erhofften großen Geldes nur Papier und ein paar Rollen Kleingeld. Ohne Beute ergriffen sie die Flucht. „Der Wagen hatte Büromaterial geladen, transportiert auch sonst kaum Geld“, erklärte ein Ermittler.
Gegen 8.15 Uhr war der 29-jährige Bernhard S. mit einem Transporter der Raiffeisenbank zwischen Pottendorf und Wampersdorf unterwegs, als ihm vor einer Brücke plötzlich ein quer über die Straße stehendes Auto mit Warnblinkanlage den Weg versperrte. S. versuchte, auf dem frei gebliebenen Streifen zwischen dem vermeintlichen Unfallauto und der Leitplanke vorbeizufahren. Plötzlich fuhr ein weiteres Auto vor und verstellte ihm auch diesen Weg. Zwei Maskierte rannten auf den Transporter zu, riefen „Money, Money“ und bedrohten den Bankangestellten mit einer Schusswaffe.
Bürowaren statt Geld
Weil der Platz zwischen Transporter und Leitschiene zu eng war, konnte S. nicht einmal aussteigen, die Räuber öffneten die Ladebordwand selbst, fanden dort allerdings nichts als Papiere, Kassenrollen und andere Bürowaren. Statt Säcken voller Scheinen waren lediglich ein paar Rollen mit Wechselgeld im Wagen. Das Opfer Bernhard S. blieb unverletzt.
Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung verlief erfolglos. Beim querstehenden Auto handelt es sich um einen dunklen Kombi, Kennzeichen konnte der geschockte Fahrer aber keines erkennen. „Die Täter sind mit den Fahrzeugen in entgegengesetzte Richtungen geflüchtet“, erklärt Chefinspektor Josef Deutsch.
Kommentare