Neonazi-Musik im Internet verkauft

Rechtsanwalt Andreas Mauhart (re.) im Gespräch mit seinem Mandanten.
Christoph M. war in der rechten Szene äußerst aktiv. 18 Monate bedingte Haft für den Mostviertler.

Christoph M. hört gerne Musik, die bei den meisten Menschen Bauchkrämpfe auslöst. Die Lieder von Bands wie "Odins Helden", "Kraftschlag" oder "18" (Zahl steht für Adolf Hitler, Anm.) standen ganz oben auf seiner Hitliste. Dass er dabei Liedtexte hörte, in denen der Holocaust geleugnet bzw. die Waffen-SS verherrlicht wurde, störte den Mostviertler nicht. "Es ging mir mehr um die Musik, nicht den Inhalt", behauptet er.

Der Mostviertler war aber in der rechten Szene äußerst aktiv. Er traf sich mit Mitgliedern der Neonazi-Vereinigung "Objekt 21" und trieb sich in einem Internet-Forum herum, in dem er sein wirres rechtes Gedankengut absonderte. Dort verkaufte er auch seine CDs, die eigentlich verboten sind.Als Ermittler das Forum sperrten, tauchte der Name des jungen Mannes auf. Daraufhin bekam er Besuch vom Verfassungsschutz, der seine Wohnung auf den Kopf stellte. Neben Nazi-Devotionalien fanden die Beamten auch ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Freiheit für Gottfried Küssel".

Am Dienstag musste sich M. vor dem Landesgericht St. Pölten verantworten. Er zeigte sich geständig, sein Anwalt Andreas Mauhart wollte ebenfalls nichts beschönigen. Urteil: 18 Monate bedingte Haft. Rechtskräftig.

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