Nach Polizeieinsatz hagelt es Anzeigen

Der Vorfall spielte sich im Sparkassenpark ab.
Anzeigen nach Waffengesetz und wegen gefährlicher Drohung. Beschuldigte bestreiten Vorwürfe

Dem aufsehenerregenden Polizeieinsatz am Mittwochvormittag in St. Pölten folgen nun zahlreiche Anzeigen. Es gehe u.a. um das Waffengesetz und um gefährliche Drohung, sagte Johann Baumschlager, Sprecher der Landespolizeidirektion NÖ, auf Anfrage. Die Einvernahmen der acht Beschuldigten hätten bis in die späten Abendstunden gedauert.

In einem Wettlokal waren am Mittwoch acht Jugendliche und junge Männer angehalten worden, eine Schreckschusspistole und ein Schlagring wurden sichergestellt. Ein Zeuge hatte zuvor angezeigt, dass im Sparkassenpark - nahe dem Hauptbahnhof St. Pölten - mehrere junge Männer einer Person eine Pistole an den Kopf angesetzt hätten. Daraufhin rückten zahlreiche Streifen des Stadtpolizeikommandos samt Hundeführern aus. Der Park wurde umstellt und die Promenade letztlich etwa 30 Minuten lang für den Verkehr gesperrt - "um eine Gefährdung Unbeteiligter hintanzuhalten", wie Baumschlager betonte.

Waffe nur herumgereicht?

Die Verdächtigen sind sechs Tschetschenen, ein Kosovare und ein Österreicher der Jahrgänge 1996 bis 1999. Sie sind dem Polizeisprecher zufolge in St. Pölten und Umgebung wohnhaft. Den Vorwurf, einem der Burschen aus der Gruppe sei eine Waffe an die Schläfe gehalten worden, stritten die Beschuldigten ab. Sie hatten laut Baumschlager im Gegensatz zu dem Zeugen eine andere Version. Demnach sei die Waffe zum Verkauf angeboten und nur herumgereicht worden.

Der Fall hat auch Verwaltungsanzeigen zur Folge. Laut Baumschlager hätten sich sieben der Beschuldigten nach dem Jugendgesetz nicht in dem Wettlokal aufhalten dürfen.

Die Beamten waren bei dem spektakulären Einsatz mit Schutzwesten vorgegangen. Sie seien aus Sicht der Landespolizeidirektion "aufgrund des Lagebildes rasch und effizient eingeschritten", betonte der Sprecher.

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