March: Pacu als Gefahr für die heimische Flussfauna

Zum Vergleich: Hier der Pacu ...
Vegetarischer Verwandter des Piranha kann Krankheitserreger tragen - größere Invasion wird ausgeschlossen.

Dass der „Killerpiranha aus der March“ bereits als sein vegetarischer Verwandter, der Pacu, entlarvt wurde, ist mittlerweile bekannt. Doch auch diese Exoten können gefährlich sein, weniger für den Menschen als vielmehr für die einheimischen Fische, erklärt Gregor Gravogl, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Niederösterreich: „Fische die bei uns nicht heimisch sind, tragen oft Krankheitserreger in sich, die für heimische Flussbewohner tödlich sein können. Außerdem ist gerade der Pacu ein Pflanzenfresser und auch hier sind die heimischen Flusspflanzen gefährdet.“

Beim Landesfischereiverband geht man aber nicht davon aus, dass es sich um eine große Pacu-Invasion handeln wird: „Das ist der Klassiker. Viele Menschen halten solche Fische in Aquarien oder in Teichen. Irgendwann werden sie zu groß und man entlässt sie in die freie Wildbahn. Doch das ist die schlechteste Lösung - für Fisch und Fauna.“ Denn das Aussetzen nichtheimischer Tierarten ist in Österreich verboten. Trotzdem glaubt Gravogl nicht, dass sich die Fische ansiedeln werden: „Die Pacus aus Südamerika sind weitaus höhere Temperaturen gewöhnt. Die Evolution hat uns zwar gezeigt, dass es immer wieder Tierarten gibt, die sich an neue Umstände anpassen, aber selbst wenn es mehr Pacus gibt, dann werden die wohl mit großer Wahrscheinlichkeit den Winter nicht überleben.“

Eine Gefahr für den Menschen gibt es auf jeden Fall nicht und das obwohl man aus diversen ausländischen Medien bereits Berichte gehört hat, dass der vegetarische Piranha angeblich eine Vorliebe für die Genitalien des Mannes haben soll. „Diese Gerüchte rund um den Pacu klingen lustig, sind aber eben nur Gerüchte. Es stimmt, dass dieser exotische Fisch gerne Nüsse verspeist, daraus aber eine Gefahr für das Gemächt der männlichen Schwimmer herauszuhören ist allerdings absoluter Nonsens“, beruhigt Gravogl. Um sicherzugehen, dass sich der Pacu aber nicht ansiedelt, wird die March weiter vom Fischereiverband beobachtet.

Keine Untersuchung in Marchegg

Vonseiten der Gemeinde Marchegg weiß man ob der Gefahr für den heimischen Fischbestand. Eine großangelegte Untersuchung wird es aber nicht geben, erklärt Marchegg-Bürgermeister Gernot Haupt: „Wir können jetzt nicht alle Fische aus der March rausfangen. Man wird sehen, ob es noch mehr Pacus gibt und ob diese den Winter überleben.“ Lachend gibt der Bürgermeister aber noch zu Protokoll, dass er mit der Pacu-Sichtung ein noch größeres Problem auf ihn zukommen sieht: „Die Jäger kommen schon und beschweren sich, dass sie ausländisches Wild, welches in Österreich gesichtet wird nicht schießen dürfen, die Fischer aber einen ausländischen Fisch einfach so fangen dürfen. Ich werde mich da für die Rechte der Jäger einsetzen, damit sie den gleichen Bestimmungen unterliegen wie die Fischer.“

Autor: Kevin Kada

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