"Man muss romantisch sein"
Für Kitsch hat Rauf Kamill durchaus etwas übrig. Doch warum ausgerechnet der Name "Oligarch Gold Vodka"? "Schauen Sie sich die Flasche doch an", sagt Kamill und deutet auf das Gefäß mit dem Goldaufdruck, den Goldflankerln und der goldenen Schnur um den schlanken Flaschenhals. "Sie sieht doch aus wie Oligarch", spricht er und bricht in freundliches Lachen aus.
Der 55-Jährige besitzt eine kleine Greißlerei in Mödling – und produziert außerdem im Hinterzimmer des Geschäfts den weltbesten Wodka. Zumindest laut der Jury des "World Spirit Awards 2015". Kamills Wodka wurde unter 63 teilnehmenden Ländern mit Doppel-Gold ausgezeichnet.
Eigentlich ein Hobby
Dabei begann alles als Hobby. "Wodka brennen ist seit Jahren meine Leidenschaft", erzählt Kamill, der ursprünglich aus Baku, Aserbaidschan, stammt und 1999 mit seiner Familie nach Österreich zog.
Seitdem hat sich sein Leben sehr verändert, sagt Kamill. Aus seinem Hobby wurde ein zweites Geschäft. Gerade ist er dabei, mit Partner Andreas Schornböck einen Vertrieb und ein Marketing aufzubauen. "Es ist schwierig neben meiner Greißlerei ", gibt der 55-Jährige zu. Die will er aber jedenfalls behalten. 14 Stunden täglich ist er derzeit auf den Beinen.
Vier Wochen rasten
Dann muss das Oligarch-Vodka-Outfit ran: Per Hand werden die Etiketten mit der Goldschrift aufgeklebt, die 23-karätigen Goldblättchen zugegeben, der Hals mit Goldschnur umwickelt und das goldene Wachs für das Siegel geschmolzen. Dank der Hilfe von Ehefrau Sara und seiner Mitarbeiterin in der Greißlerei kann er an guten Tagen 200 Flaschen produzieren.
Und Kamill wälzt bereits neue Ideen. Neben einem Brennessel-Schnaps hat er einen Safran-Wodka entwickelt – einzigartig. "Den habe ich schon lange im Kopf gehabt", erzählt Kamill. "Man muss ein bisschen romantisch sein und ein bisschen dumm", sagt er und lacht. Damit will er noch höher hinaus. "Bei den "World Spirit Awards 2016" will ich 100 Punkte."
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