20 Monate Haft nach tödlichem Unfall bei Krampusumzug

20 Monate Haft nach tödlichem Unfall bei Krampusumzug
Der Angeklagte hatte im November mit dem Auto einen Polizisten niedergestoßen, der einen Umzug sicherte.

Wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ist am Donnerstag ein 31-Jähriger am Landesgericht Korneuburg zu 20 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er hatte Ende November 2014 mit dem Auto einen Polizisten niedergestoßen, der einen Krampusumzug in Fischamend gesichert hatte.

Der Mann, der sich uneingeschränkt schuldig bekannt hatte, nahm das Urteil an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Mildernd auf die Strafbemessung wirkte sich das umfassende Geständnis aus. Erschwerend waren, wie Richter Dietmar Nussbaumer ausführte, zwei einschlägige bedingte Vorstrafen wegen Körperverletzung, die allerdings nicht widerrufen wurden, sowie die "doppelte Qualifikation" der Tat - der nach eigenen Angaben damals süchtige 31-Jährige hatte sich in einem nach Drogenkonsum beeinträchtigten Zustand ans Steuer gesetzt.

Er habe den Polizisten übersehen, schilderte der Angeklagte seine verhängnisvolle Autofahrt, die den Beamten das Leben kostete. Am Vorabend sei er bei einer Hochzeit gewesen, habe den Tag nahezu verschlafen und fuhr gegen 17.30 Uhr los, um Zigaretten zu holen. Bei an die 60 km/h Tempo schaute er nach links zum Weihnachtsmarkt - "auf einmal war der Polizist da".

Wann genau er zuvor Suchtmittel konsumiert hatte, konnte er nicht sagen: "Ich war süchtig." Als er "geschockt" ausstieg - Zeugenaussagen zufolge erst nach einiger Zeit - hätten sich schon Passanten um das Unfallopfer gekümmert. Der Richter hielt dem 31-Jährige die - blutbefleckte - grelle Warnweste des Beamten vor und fragte, wieso man jemand damit übersehen könne. "Das frage ich mich jeden Tag", entgegnete der Beschuldigte, der angab, in psychologischer Behandlung zu sein.

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