Z’Haus beim Bonka

Gastwirt Herbert Bonka junior mit dem Pony Willi. Das Reiten überlasst er aber doch seiner Schwester. Er fährt lieber Motorrad.
Zwischen Klosterneuburg und Sieghartskirchen finden Gäste nicht nur Schweinsbraten aus dem Holzofen, sondern auch Kabaretts und Whiskey-Tastings.

Vogelgezwitscher, Kies, der unter den Autoreifen knirscht, und leises Stimmengemurmel von den Gästen im Gastgarten. Ansonsten ist es ruhig in Oberkirchbach. "Heilige Ruhe", sagt Gasthausbesitzer Herbert Bonka junior dazu. Während seines Jahres in New York hat er diese Stille besonders schätzen gelernt. "Z’haus ist einfach Z’haus", sagt Bonka und nimmt einen Schluck vom selbst gemachten Apfelsaft.

Zufällig verirren sich Gäste zu Herbert Bonkas "Gasthaus im Wienerwald" kaum. Obwohl von Neuwaldegg auch der Postbus hierher fahren würde. Das Lokal liegt versteckt im Wienerwald, auf halbem Weg zwischen Klosterneuburg und Sieghartskirchen, an einer kaum befahrenen, kleinen Landstraße.

Familienbetrieb

Z’Haus beim Bonka
Zu Gast bei...
Vor drei Jahren übernahm Herbert Bonka das Lokal von seinen Eltern. Unterstützung bekommt er weiterhin von ihnen. "Anders würde es auch gar nicht funktionieren", sagt Bonka. Für die 13 verschiedenen Marmeladesorten – von Dirndln über Ringlotte bis zur Zwetschke – ist Mutter Brigitte zuständig, Vater Herbert brennt Schnaps.

Herbert Bonka junior hat ursprünglich Koch gelernt und diesen Beruf an verschiedensten Gaststätten (vom Wörthersee bis zum Arlberg) praktiziert. Nun hat er das Service über. Eingelebt hat er sich in diese Tätigkeit sehr rasch. Schließlich hat er schon als Achtjähriger manchmal ausgeholfen – und dafür dann immer "richtig viel" Trinkgeld bekommen.

Obst und Gemüse kommen entweder aus dem eignen Garten oder der Region, das Rindfleisch vom Wienerwald Weiderind. Beliebt bei den Gästen ist der Schweinsbraten aus dem 100 Jahre alten Holzofen.

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Und "Oma Bonkas Apfelstrudel". Der findet sich sogar im BBC-Kochbuch "The Hairy Bikers Big Book of Baking" wieder. Das stammt von zwei britischen Köchen mit großer Liebe zum Motorrad. Sie sind eines Tages auf einen Apfelstrudel vorbeigekommen. Für Herbert Bonka, selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer, eine große Ehre. "Das Rezept ist von meiner Oma", verrät Bonka. "Gebacken wird er nun von meiner Mutter. Aber weil die mittlerweile auch Oma ist, geht das in Ordnung."

Whiskey und 60ies Show

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Im Winter ziehen sich die Gäste gerne in das Kaminstüberl zurück. Abgesehen davon, dass hier auch geraucht werden darf, eignet sich der Saal auch gut für Whiskey-Verkostungen. Gäste werden bei Bonka nicht nur kulinarisch sondern auch über diverse Veranstaltungen angelockt. Zwei Mal im Jahr findet der große Blumen-, Floh- und Bauernmarkt statt, bei dem sich der Parkplatz in ein Blumenmeer verwandelt.

Alle zwei Monate unterhalten Kabarettisten die Gäste bei den sogenannten "Lachma(h)len". Bonkas neueste Event-Idee: Die "Crazy Roaring Sixties Show", wo im Stadl Musik aus den 60ern und 70ern mit Austropop-Liedern gemischt werden.

Z’Haus beim Bonka
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Hinter dem Gasthaus befindet sich ein kleiner Streichelzoo mit Ponys, Hasen und den zwei Ziegen Heidi und Peter. Pony-Fohlen Lillifee schnappt gierig nach der Karotte, die Bonka ihr hinhält. Wer den Schotterweg entlanggeht, stößt schon sehr bald auf eine Koppel mit Pferden. Die gehören zu dem Reitstall, den eine von Herbert Bonkas älteren Schwestern leitet.

Reiten kann Herbert Bonka junior zwar auch, als Motorradfahrer liegen ihm aber doch mehr Pferdestärke.

Wanderrouten und Greifvögel im Wienerwald

Vom Wiener Becken bis ins Traisental und Gölsengebiet: Mit seinen 1300 Quadratkilometern bietet der Wienerwald Spaziergängern, Radfahrern oder Wanderern Platz zum Austoben. Die Vielfalt der Landschaft reicht von hügeligen Waldrücken im Westen bis zu schroffen Kalkfelsen im Osten.

Für Familien eignet sich beispielsweise der Rundwanderweg Hagenbachklamm. Zwischen Klosterneuburg und St. Andrä-Wördern liegt der 3800 Hektar große Naturpark Eichenhain (in dem sich tatsächlich alte und entsprechend hohe Eichen, aber auch andere Laubbäume befinden) mit der Hagenbachklamm als Herzstück. Die Rundwanderung führt vom Zugang St. Andrä vor dem Hagentale nach Unterkirchbach und wieder zurück nach St. Andrä.

Am Ende der Klamm warten auf die Wanderer ein großer Kinderspielplatz und die größte private Greifvogelstation Europas mit rund 300 Exemplaren von 30 verschiedenen Arten. Etwa ein Drittel der Tiere kann besichtigt werden: vom Luggerfalken bis zum Anden-Kondor, vom australischen Keilschwanzadler bis zum Wüstenbussard.

Auf dem Heimweg laden erneut viele Heurigen oder Gasthäuser zum Weintrinken und Verweilen ein. www.wienerwald.info

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