Ehemaliger Sprengmeister jagte Werkstatt in die Luft

Dachziegel flogen in hohem Bogen durch die Luft: Kriminalpolizei übernahm die Spurensicherung.
Riesenschreck für die Bewohner einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich.

Eine heftige Explosion erschütterte am Sonntag die ansonst so beschauliche Ortschaft Tattendorf in Niederösterreich. Viele der 1400 Einwohner zählenden Gemeinde wurden gegen 7.45 Uhr aus dem Schaf gerissen, als in der Linken Bahnzeile eine kleine Werkstatt in die Luft flog. Glas splitterte, Dachziegel flogen in hohem Bogen davon, Teile des Dachstuhls stürzten ein, sogar Autos, die sich in der Nähe des Unglücksortes befanden, wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Minuten später waren die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens. "Als wir eintrafen, mussten wir einen kleinen Brand in der Werkstatt löschen. Die Feuerwehrleute waren mit schwerem Atemschutz ausgerüstet", berichtete Einsatzleiter Hubert Dachauer von der Feuerwehr Tattendorf.

Dass der Verursacher der Explosion beinahe unverletzt und aus eigener Kraft die Werkstatt verlassen konnte, grenzt an ein Wunder. Er wurde nur kurz im Spital durchgecheckt, dann konnte ihn die Polizei zu dem spektakulären Vorfall befragen.

Ermittlungen

Ehemaliger Sprengmeister jagte Werkstatt in die Luft
Hubert Dachauer , feuerwehr tattendorf
Die Ursache stand auch rasch fest. Bei dem 48-Jährigen soll es sich um einen ehemaligen Sprengmeister handeln, der in dem kleinen Gebäude unabsichtlich etliche Sprengkapseln liegen gelassen hatte. "Er dürfte sie komplett vergessen haben", berichtet Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt.

Bei Arbeiten in der Werkstatt nahm das Unglück schließlich seinen Lauf. Durch einen Funkenflug entzündete sich der Sprengstoff – eine Explosion war die Folge. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurden die umliegenden Häuser evakuiert. "Das war aber nur eine Sicherheitsmaßnahme für die polizeilichen Ermittlungen. Es wurden drei Gebäude evakuiert, das sind Wohngebäude mit jeweils vier Wohnungen", sagte Dachauer.

Auch Experten der EVN nahmen das Areal unter die Lupe, um ausschließen zu können, dass Gas ausgetreten ist. Eine Messung verlief aber negativ. Experten des Bundeskriminalamtes und der Entschärfungsdienst waren ebenfalls vor Ort, um nach weiteren Sprengmitteln zu suchen.

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