Drei Prostituierte mit Lötkolben gefoltert

Thomas Fuchs, 34, Landesgericht Wiener Neustadt, Prostituierte, Foltern, Prozess
34-jähriger Mechaniker soll Frauen in seinem Keller gequält haben.

Die Anklageschrift liest sich wie das Drehbuch eines schlechten Horrorfilms. Mit Bohrern, Elektroschockern und einem Lötkolben soll der Angeklagte drei zuvor gefesselte Prostituierte in seinem Keller gefoltert haben. Nach der Tortur brachte er die Frauen zur Südautobahn, wo er sie an Raststätten aussetzte.

Dem 34-jährigen Kfz-Mechaniker Thomas F. aus Wiener Neustadt droht unter anderem wegen mehrfacher Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren. Wegen der sexuellen Gewaltbereitschaft des Mannes beantragte die Staatsanwaltschaft die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher und schloss den Einsatz einer Fußfessel aus.

Sadist

Gestern bekannte sich der Mann vor dem Schöffensenat teilweise schuldig, er habe die Frauen nur „leicht verletzt“. Mehr war von ihm nicht zu hören, dann wurde die Öffentlichkeit vom weiteren Verfahren ausgeschlossen. Die Verteidigung argumentierte, dass es sich bei den Frauen „nicht um Klosterschwestern“ gehandelt hätte. Sie hätten zugestimmt und gewusst, dass der Angeklagte sadistisch veranlagt ist.

Laut Polizei hat der Mechaniker seine Brutalität von Opfer zu Opfer gesteigert. Ab Februar 2012 soll der Beschuldigte in den Wiener Prater gefahren sein und zur „Befriedigung seiner sadomasochistisch geprägten sexuellen Phantasievorstellungen“ nach jungen Geheimprostituierten gesucht haben. Thomas F. soll sich seine Opfer gezielt ausgesucht haben, weil er gedacht hatte, dass die Frauen aufgrund ihrer illegalen Tätigkeit nicht zur Polizei gehen würden.

Der Prozess wurde vertagt und soll am 20. September fortgesetzt werden. Die Verteidigung stellte neue Beweisanträge. Zwei Polizisten sollen noch als Zeugen zu Wort kommen. Außerdem wird dem Schöffensenat die kontradiktorische Opferbefragung vorgeführt.
Ein Urteil ist für 22. September geplant.

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