Datenpanne kostete Bausparerin die Prämie

Pollak kämpfte monatelang um ihr Recht. Der Fehler lag nicht bei ihr.
Versicherungsnummer wurde doppelt benutzt.

Was passieren kann, wenn ein Fremder die eigene Sozialversicherungsnummer benutzt, musste Sabine Pollak aus Mödling erleben. Nachdem sie im Vorjahr einen Bausparvertrag auf den Namen ihrer Tochter abgeschlossen hatte, entdeckte sie, dass unter deren Versicherungsnummer bereits ein Vertrag bei einer anderen Kasse existieren soll. Damit fiel sie um die Bausparprämie in der Höhe von 15 Euro für 2014 und die weiteren vorgemerkte Prämienbegünstigungen um. Für die Behebung des Fehlers fühlte sich wochenlang niemand zuständig.

Anfang des Jahres erhielt Familie Pollak Post von der Bausparkasse Wüstenrot und vom Finanzamt. Bei der jährlichen Überprüfung der Bausparprämie sei festgestellt worden, dass auf die Tochter bereits ein weiterer Vertrag besteht, der 2009 abgeschlossen wurde.

Pollak fiel aus allen Wolken . "Das wieder zu beheben war eine Tortur", erzählt sie. "Ich wurde von einer Stelle zur anderen und wieder retour geschickt." Zuerst recherchierte sie bei der "start:bausparkasse", bei der der ominöse Bausparvertrag abgeschlossen worden sein soll. Dort sprach man von einem Fehler und versprach, diesen zu beheben. Auf eine Antwort wartete sie jedoch bis 10. April. Da schrieb die "start:bausparkasse": "Die in der Finanzmitteilung angeführte Bausparnummer lautet auf eine andere Person, die uns gegenüber fälschlicherweise die gleiche Sozialversicherungsnummer angegeben hat."

Auch bei Wüstenrot war keine rasche Erledigung möglich: Pollak wurde zwischen Bausparkasse und Finanzamt hin und her geschickt, da mittlerweile eine Einspruchsfrist verstrichen war. Erst nach Anfrage des KURIER wurde das Problem gelöst und die Prämienbegünstigung wieder vorgemerkt.

Ursachenforschung

Doch wie kann so ein Fehler überhaupt passieren? Bei der "start:bausparkasse" spricht Sprecher Peter Zechner von einem Schreibfehler bei der Eingabe der Sozialversicherungsnummer. "Wir haben keine Hinweise, dass es sich um eine Betrugsabsicht handelt. Der Vertrag bei uns lautet auf einen anderen Namen." Dass die Erledigung so lange gedauert hat, tue ihm leid. Im Finanzministerium ist man verwundert. Wenn Nummer und Name nicht zusammengepasst hätten, wäre das bei der jährlichen Überprüfung der Bausparverträge aufgefallen, heißt es.

Wo der Fehler liegt, bleibt also unklar. Alle Beteiligten betonen, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Zurück bleibt jedoch die ungute Frage, wofür Sozialversicherungsnummern wohl noch fälschlich verwendet werden können.

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