89 Prozent sind für Öko-Strom

Landesrat Stephan Pernkopf und Politologe Peter Filzmaier
Niederösterreicher bewerten Umweltsituation gut, wollen aber mehr Information

Umweltpolitik in Niederösterreich: Was läuft gut? Was ist verbesserungswürdig? Woran soll zukünftig gearbeitet werden? Das waren die Hauptthemen bei einer vom Land NÖ beauftragten Umweltumfrage. Innerhalb von drei Wochen wurden dabei 1014 Personen ab 16 Jahren per Telefon interviewt.

Die Ergebnisse: Durchwegs positiv. 87 Prozent der Teilnehmer beschreiben die Umweltsituation als „sehr gut“ und „eher gut“. „Und die Umweltqualität wird in Niederösterreich besser als in Gesamt-Österreich angesehen“, ergänzt Politikwissenschafter Peter Filzmaier, der die Studie durchgeführt hat. Die Entwicklung in Sachen Umwelt haben fast die Hälfte der Befragten in den vergangenen Jahren als gleich bleibend empfunden. Ebenso sind die Erwartungen für zukünftige Entwicklungen.

Zu wenig Information

Nachholbedarf habe das Land bei Informationstätigkeiten. 41 Prozent fühlen sich „eher schlecht“ über Umweltprojekte informiert, ebenso 41 Prozent „eher gut“. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf will das zukünftig verbessern: „Hier setze ich stark auf die Patenschaft mit den Gemeinden.“ Ausreichend getan wurde laut den Ergebnissen in den letzten Jahren für den Naturschutz, gegen Atom-Strom, für saubere Luft und für die Wiederherstellung von natürlichen Flussläufen. Jeder zweite Befragte wünscht sich aber stärkeres Engagement gegen die Bebauung von Flächen außerhalb von Ortschaften. „Rund um Wien haben wir vor wenigen Wochen Siedlungsgrenzen verordnet, die der Zersiedlung Einhalt gebieten sollen“, sagt Pernkopf dazu. Im Oktober soll es zur Diskussion weiterer Maßnahmen ein Symposium geben.

Ein großes Thema ist – sowohl in der Regierung als auch in der Bevölkerung – erneuerbare Energie. Für 89 Prozent ist es vorstellbar Strom daraus zu beziehen. Am beliebtesten ist Sonnenenergie, an letzter Stelle steht Biomasse. Das Land habe sich schon vor sechs Jahren das Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres 100 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbarer Energie zu beziehen. „Wir halten aktuell bei 97 Prozent“, freut sich Pernkopf.

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