Jeder zweite Lenker fährt unfair

Egal ob Raser, Drängler, Schleicher, Mittelstreifenblockierer - auf Österreichs Autobahnen kostet das Fahren oft viele Nerven. Eine Umfrage im Auftrag der Asfinag ergab, dass der durchschnittliche Autofahrer bereits jeden zweiten anderen Verkehrsteilnehmer als unfair empfindet. Das Problem an der Sache: Wenn es ums Autofahren geht, sind bekanntlich fast immer die Anderen Schuld. Laut Umfrage halten sich nämlich neun von zehn Autofahrern selbst durchaus für fair. Selbst- und Fremdbild klaffen weit auseinander.

Drängeln ist am gefährlichsten

Vor allem zu geringer Abstand und dichtes Auffahren wird von den meisten Autofahrern als besonders rücksichtsloses und aggressives Verhalten empfunden. In Kombination mit Rasen, Alkohol oder Unachtsamkeit ist das auch eine wesentliche Ursache für Unfälle. Auffahrunfälle machten 2014 die Hälfte des Unfallgeschehens aus. Insgesamt verunglückten so 1800 Menschen, für zwölf hatte es tödliche Folgen. „Auf der Autobahn zu drängeln oder jemanden zu schneiden ist nicht nur unsportlich, es gefährdet die Menschen, die in dem Auto sitzen. Mehr Fairness im Straßenverkehr bedeutet mehr Sicherheit für alle. Fairplay erspart Ärger und hilft, Unfälle zu vermeiden“, so Bundesminister Gerald Klug.

Um für mehr Sicherheit zu sorgen, startete die Asfinag deshalb die Sicherheitskampagne „Fair lenken - an andere denken“. Dabei wurde auch eine Studie in Auftrag gegeben, die bereits erste Ergebnisse brachte. Demnach fühlt sich der weitaus größere Teil der Autofahrer auf der Autobahn als „Opfer“, insbesondere Personen mit Kindern, Frauen, Lenker von PS-schwachen Autos. Die „Gefährder“ - und damit die „Täter“ sind vor allem Drängler, Slalomfahrer und Raser. In diese Gruppe fallen meist Vielfahrer, Männer und Lenker PS-starker Autos, die sich wiederum oft von anderen genervt fühlen. Klassische „Nerver“ sind Linksfahrer oder Langsamfahrer.